Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Zwischen Bug und Narew. Das Ziel der Operation. 
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Bruches. Dem Feinde folgend, vielfach auch gegen Nachhuten kämpfend, 
erreichten die Truppen dieser Armee bis zum Abend des Tages den unteren 
Narew und den Bug von Dembe bis unterhalb von Wyszkow. Das vom 
Gegner verlassene Fort Zegrze wurde beseht und anschließend eine Linie 
gewonnen, die sechs Kilometer nordwestlich an Wyszkow vorbei über den 
Ostrand des Pulwy-Vruches, östlich an Wonsewo vorbei zum Nuz-Vach 
führte. Hier schloß in der Richtung auf die Narew-Niederung westlich 
von Lomza die 8. Armee an. Wiederum waren 4000 Gefangene eingebracht. 
Der Gegner befand sich anscheinend aus dem bisher gegen die mittlere 
Weichsel vorspringenden Vogen in planmäßigem Rückzüge nach Osten. 
Die Brücken über den unteren Vug hatte er abgebrochen, zahlreiche Ort¬ 
schaften in Vrand gesteckt. 
Nach wie vor beabsichtigte General von Gallwih, in allgemein südöst- 8. August, 
licher Richtung zu verfolgen, um die von Warschau nach Osten zurückgehenden 
russischen Kräfte am Vug abzufangen. Demgegenüber bezweifelte General¬ 
leutnant Ludendorff bei einem hierüber geführten Ferngespräch die 
Aussichten solchen Versuches und wies nochmals auf Parallelverfolgung 
nach Osten und engen Anschluß an die 8. Armee hin. Der Ober¬ 
befehlshaber Ost gab dementsprechend der 12. Armee am 8. August 
morgens den Befehl, nördlich des Vug gegen die Linie Malkin—Zam- 
browo—Lesnica vorzugehen, Hauptkräfte aus Czyzew. Anschließend daran 
erhielt die 8. Armee Rutki als Ziel; sie sollte Lomza nehmen. Als in¬ 
zwischen General von Gallwih nochmals die Hoffnung zum Ausdruck brachte, 
den von der Weichsel zurückweichenden Gegner am Vug zu fassen, wollte 
Generalleutnant Ludendorff dieser Möglichkeit immerhin Rechnung tragen. 
General von Gallwih war aber wenig befriedigt: „Meine neue Front", 
schrieb er später^), „links nach Osten, rechts nach Süden, bildete dann 
nahezu einen rechten Winkel. Ludendorff hielt aber die Armee für stark 
genug, um neben der Front nach Osten und der Vug-Vesehung im Süden 
noch ausreichende Kräfte nach Südosten gegen Ciechanowiec drehen zu 
können. Ich sah bei solchem Ansah den Gedanken der Umklammerung des 
zurückgehenden Feindes stark verblüffen." In derselben Frage wurden auch 
noch Oberst Marquard und Major Stapff bei Oberstleutnant Hoffmann vor¬ 
stellig^), indem sie darauf hinwiesen, daß bei Fortführung der Operationen 
über die Linie Nur—Wizna, also über die enge Stelle zwischen Vug und 
Narew hinaus, die Kräfte nicht ausreichen würden. Der Oberbefehlshaber 
1) von Gallwih, S. 320 f. 
2) Nach Mitteilung des Obersten a. D. Stapff vom Sommer 1931 an das Reichs¬ 
archiv geschah die nochmalige Anfrage aus besonderen Wunsch des Gen. von Gallwih. 
t Weltkrieg, VIII, Band. 23
	        
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