Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

340 Der Angriff des Oberbefehlshabers Ost gegen die russische Narew-FronL. 
4.«rrd5.Airgush 
Bis 26. Juli. 
durch feldmäßige Anlagen zu einer zusammenhängenden Stellung ausgebaut 
und verbunden. Generalfeldmarschall Prinz Leopold hatte befohlen, den 
Feind am folgenden Tage nach Warschau hineinzuwerfen. 
Am 4. August fand das Vorgehen vor der besetzten Linie der Forts 
nochmals Aufenthalt; dahinter schien der Gegner den Rückzug durch die 
Stadt und über die Weichsel nach Osten fortzusetzen. Am folgenden Tage 
sollte das Korps Scheffer längs der Straße von Piaseczno durchstoßen. Aber 
schon in der Nacht räumten die Russen die Forts-Linie und Warschau selbst 
und gingen auf das rechte Weichsel-Afer zurück. Am Morgen des 5. August 
rückten die Truppen der deutschen 9. Armee in die Stadt ein. Die Be¬ 
völkerung verhielt sich ruhig. Die Weichsel-Brücken waren zerstört; über 
den Fluß hinüber entspann sich ein Feuerkamps. 
Mit der Einnahme der polnischen Haupt st adt war ein 
weithin sichtbarer Erfolg der Operationen in Polen erreicht. War auch 
militärische Beute1) kaum zu verzeichnen, so war doch der Eindruck in der 
ganzen Welt von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Kriegsgerät und 
militärisch wichtige Vorräte hatten die Russen vor dem Abzüge vernichtet. 
Stadt und Bevölkerung hatten wenig gelitten; der Verkehr vollzog sich in 
gewohnter Weise. 
5. Auseinandersetzungen zwischen der Obersten Heeresleitung 
und dem Oberbefehlshaber Ost. — Bildung der Heeresgruppe 
Prinz Leopold. 
Karten 6 und 7. 
Als gegen Ende Juli der Angriff in Kurland mit dem Erreichen des 
Aa-Abschnittes abgeschlossen3) und der des Generals von Gallwitz abermals 
zum Stehen gekommen war3), hielt es der Oberbefehlshaber Ost 
für dringend, die schon zu Anfang des Monats in Posen und seitdem mehr- 
fach, zuletzt am 22. Juli befürwortete Operation über den Rjemen gegen 
Wilna und gegen die russischen Verbindungen in Gang zu bringen1) und 
dazu zunächst Kowno zu nehmen. Rach dem, was General vonFalken- 
hayn selbst in seinen Drahtungen vom 21. und 24.Iuli°) geäußert hatte, 
schien auch er diesem Plane zuzustimmen und nur die Zeit für seine Durch¬ 
führung noch nicht als gekommen zu erachten. Gerade jetzt hatte er die 
Zuführung zweier schwerster ö.-u. Batterien, die der Oberbefehlshaber Ost 
!) Über die Beute der 9. Armee beim Vormarsch gegen die Weichsel waren 
Angaben nicht zu ermitteln, die Verluste betrugen etwa 7000 Mann. 
-) S. 464. — 3) S. 326 ff. — *)S. 271 ff. und 317 ff. — ■>) Ebenda.
	        
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