Full text: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Das Herangehen an die Brückenköpfe und den Fluß. 
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Korps Eben aber besaß keine ausreichende Stoßkraft, um diese Gelegenheit 
auszunutzen; sein Antrag auf Verstärkung an schwerer Artillerie war ange¬ 
sichts der vor Pultusk und Rozan noch zu lösenden Aufgaben abgelehnt 
worden. 
Auch der rechte Flügel der 8. Armee erreichte an einzelnen Stellen 
den Rarew. Vor ihrer Mitte hielt sich der Gegner noch in einem größeren 
Brückenköpfe nordwestlich von Nowogrod, weiter östlich in seinen bisherigen 
Stellungen. 
In Erwartung der nach Willenberg anrollenden 83. Infanterie- 
Division wollte General von Gallwitz die aktiven Truppen des Korps Eben 
demnächst nach rechts zusammenziehen, um den Narew-Kbergang auch 
zwischen Rozan und Ostrolenka zu erzwingen. Der Oberbefehls¬ 
haber O st stellte an weiteren Verstärkungen die Division Menges in 
Aussicht, die General von Gallwitz hinter seinen rechten Flügel nach 
Mlawa erbat, sowie das Luftschiff Z 121), das die feindlichen Cntlade- 
bahnhöfe angreifen sollte. Auch hatte er der 8. Armee Vesehl gegeben, nach 
Erreichen des Narew-Afers eine Division mit starker Artillerie aus ihrem 
rechten Flügel zusammenzuziehen, um gegen Ostrolenka zu wirken oder an 
der Rozoga-Mündung über den Fluß zu gehen. Ebenso verlangte er 
näheres Herangehen des rechten Flügels der Armee-Gruppe Gallwitz an 
Rowogeorgiewsk und die Stellungen von Nasielfl, wo der Gegner sein 
XXVII. Korps abzubefördern schien. 
General von Gallwitz verfügte jetzt insgesamt über 17% Divisionen; 
andererseits hatten die Kämpfe einen Ausfall von etwa 20 000 Mann 
gebracht, für den bisher nur 3000 Mann Ersatz eingetroffen waren. Für 
die Versorgung der Truppe beim weiteren Vormarsch beantragte er den 
Weiterbau der Feldbahn von Przasnysz nach Rozan und den Vau einer 
Vollbahn nach Ostrolenka zum Anschluß an das russische Vahnnetz. 
Am Morgen des 20. Juli eröffneten Teile der Artillerie des Korps 
Matter das Feuer gegen die Stellungen von Rozan. Diese lagen wie 
tot da; kein Artillerieschuß fiel von russischer Seite, so daß Zweifel auf¬ 
traten, ob nicht alles geräumt sei. Die 26. (Württembergische) Infanterie- 
Division meldete, daß sie die an der Südwestftont vorgeschobene feindliche 
Höhenstellung 132 stürmen wollte; etwa 600 Gefangene waren das Er¬ 
gebnis. Dieser Erfolg schien ein guter Anfang und weckte die Hoffnung 
auf weitere Fortschritte. In einem Ferngespräch, das General Ludendorff 
an diesem Vormittage mit der Obersten Heeresleitung führte, kam die Zu- 
1) Vorher im Westen. 
20.3»«. 
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