Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

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Der Sommerfeldzug der Verbündeten in Galizien. 
warfen die Angreifer den zäh sich wehrenden Gegner bis zum Abend des 
18. Zum über Kosmierzyn und auf Koropiec zurück. Am nächsten Tage 
sollte die Offensive mit ganzer Kraft fortgeführt und dabei mit Teilen nach 
Osten und Westen eingeschwenkt werden, um den Feind zur Räumung des 
Czernelica-Vogens und des Nordufers von Nizniow aufwärts zu nötigen. 
Durch heftige Gegenangriffe der Rüsten, die mit dem 19. Juni einsetzten, 
sah sich General von Rhemen in die Verteidigung gedrängt und 
mußte Kosmierzyn wieder aufgeben. Da die weitere Verstärkung der 
Gruppe Venigni inzwischen dringlich geworden war, so befahl General 
von Pflanzer am 20. die Einstellung der Offensive über den Dniester und 
verschob die hier entbehrlichen Kräfte nach dem rechten Armeeflügel. 
Die am 12. Mai begonnene Offensive der deutschen Süd¬ 
armee hatte sehr bald darunter gelitten, daß ihr eine Doppelaufgabe ge¬ 
stellt worden war, die nach zwei verschiedenen Richtungen wies. Sie sollte 
einmal im Anschluß an die links benachbarte ö.-u. 2. Armee und damit an 
die westgalizische Front der Verbündeten den oberen Dniester erreichen, also 
nach Norden vorgehen, zum anderen einen operativen Druck in östlicher 
Richtung ausüben, um die im Raume zwischen Dniester und Pruth gegen 
ihre rechte Nachbararmee gerichtete Offensive der russischen 9. Armee zum 
Stehen zu bringen. 
Diese Doppelaufgabe hatte, obwohl die Südarmee an Einheiten 
{SV*Infanterie-Divisionen) zunächst über eine nicht unbeträchtliche Über¬ 
legenheit über die ihr gegenüberstehende russische 11. Armee (6% Infanterie- 
Divisionen) verfügte, eine Schwerpunktsbildung erschwert. Nach 
ziemlich mühelos errungenen, räumlich beträchtlichen Anfangserfolgen, die 
sich aus dem freiwilligen Zurückweichen des Feindes erklärten, waren die 
Fortschritte der in breiter Front angreifenden Armee von dem Augenblicke an 
gering, wo sie auf hartnäckigen Widerstand traf. Erst als General von Lin- 
singen Ende Mai die Kräfte seines linken Flügels eng zusammenfaßte, wo¬ 
bei er die Schwächung des rechten und die Gefahr eines Rückschlages dort 
bewußt in Kauf nahm, bahnte der Stoß auf Stryj eine entscheidende Wen¬ 
dung der Lage an. Da indessen dieser Erfolg nicht mit aller verfügbaren 
Kraft nach Norden hin bis zur Vertreibung des Feindes vom südlichen 
Dniester-Afer erweitert, der Schwerpunkt vielmehr auf Weisung der Heeres¬ 
leitungen zum Zweck des Zusammenwirkens mit der rechten Nachbar¬ 
armee auf das rechte Stryj-Ufer in östliche, beinahe südöstliche Richtung 
gelegt wurde, entstand eine ernste Gefahr für den nicht hinreichend gesicher¬ 
ten linken Armeeflügel. Sie äußerte sich nach wenigen Tagen, als die
	        
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