Der Feind weicht auf Lemberg zurück.
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Einer solchen Unterstützung bedurfte indessen die rechte Nachbararmee
nicht. Schon in der Nacht waren bei ihr einzelne örtliche Einbrüche in die
eigentliche Grodek-Stellung zu erheblichem Raumgewinn erweitert worden.
Daraufhin war der Feind noch vor Morgengrauen auf der ganzen Linie
nach Osten ausgewichen. Die Verfolgung führte die 2. Armee bis an
den Dniester bei Mikolajow und an den Szczerek—Stawezanka-Abschnitt,
den der Gegner in Anlehnung an Lemberg hielt, sowie unmittelbar vor die
durch behelfsmäßige Werke geschützte Westfront der Stadt. Am Nord¬
flügel zielte das Vorgehen des Veskidenkorps auf Kulikow.
Auch vor der 11. Armee war der Feind beiderseits der Durchbruchs¬
stelle des Gardekorps zurückgegangen. Das XXXXI. Neservekorps stieß
aber schon vormittags auf neue, sehr starke Stellungen auf den Höhen und
Vraunkohlenhalden bei und südlich von Glinsko. Der Angriff mußte auf
den folgenden Tag verschoben werden, da der rechte Korpsflügel und die
schwere Artillerie erst nach unendlich schwierigem Vormarsch durch die
Waldberge abends zum Eingreifen bereitstanden. Auch das ö.-u. VI. Korps
begegnete sehr bald neuem feindlichen Widerstande und hatte sich sogar
heftiger Gegenstöße zu erwehren. Nur sein äußerster nördlicher Flügel
konnte im Anschluß an das Gardekorps die große Straße erreichen. Dieses
erweiterte bei Dobrosin seine Front nach Norden. Ein beabsichtigter Vor¬
stoß der ungarischen 11. Kavallerie-Division gegen die Straße Zolkiew—
Mosty Wielkie erwies sich als nicht durchführbar, da der Feind vor dem
Gardekorps seine Front nahezu wieder geschlossen hatte. Das XXII. Re¬
servekorps erreichte ohne Widerstand eine Linie vorwärts Pogorzelisko.
Hier schien nur feindliche Kavallerie gegenüberzustehen. Von Rawa Ruska
zogen Marschkolonnen nach Osten ab. Das X. Armeekorps schob sich
ebenfalls kampflos gegen Rawa Ruska vor. Eine zusammengesetzte Abtei¬
lung wurde dorthin entsandt. Das Korps Stein traf bei seiner Schwen¬
kung nach Norden um den Drehpunkt östlich von Rudka auf stark besetzte
russische Stellungen. Wirksam unterstützt durch die Artillerie der 20. und
56. Infanterie-Division und verstärkt durch Teile der letzteren Division,
gelang der 8. bayerischen Reserve-Division von Süden her die Amfassung
des Feindes. Gegen 1° nachmittags gab er an der Vuszyna-Höhe nach.
Durch geschickte Erweiterung der Amfassungsbewegung wurden abends
auch die Höhen weiter nördlich in schneidigem Ansturm genommen.
Die ö.-u. 4. Armee ging mit ihrem rechten Flügel an den Abschnitt
beiderseits von Zukow heran.
Am 21.Juni gewann die ö.-u. 2.Armee nur wenig nach Osten zi.guni.
Raum. Von entscheidender Bedeutung für den Ausgang des Kampfes
war es jedoch, daß dem Veskidenkorps des Generals von der Marwitz