Durchbruch der Garde bei Magierow.
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von Emmich einheitlich zusammengefaßt, hatten diesen Angriff nach Norden
gegen Rawa Ruska zu decken.
Das XXXXI. Reservekorps griff wegen der sumpfigen Riede-
rungen beiderseits des Majdan-Sees mit dem Schwerpunkt am Nord¬
flügel an und gewann die Höhen östlich des Sosnina-Waldes. Als dann
dort aber weitere Fortschritte nicht erzielt werden konnten, sehte General
von Francois um 530 nachmittags seine Reserven in der Mitte ein. Hier
gelang es um 7° abends durchzubrechen, worauf auch weiter südlich der
schwere Angriff auf die Ostufer-Höhen des Majdan-Sees Erfolg hatte.
Für das ö.-u. VI. Korps kam es bei seinem schwierigen Vorgehen
in zerklüftetem Vergland zunächst vor allem auf den Gewinn des
Horodysko-Massivs an. Dieses erlag mittags dem Ansturm seiner beiden
Divisionen, als die Umfassung durch den Sosnina-Wald wirksam wurde.
Zn flottem Vorwärtsgehen erreichte nun die ö.-u. 12. Infanterie-Division
den Anschluß an das Gardekorps bei Kunin, während der rechte Korps-
flügel tief gestaffelt bis in die Gegend westlich von Szabelnia gelangte, das
der Feind hartnäckig hielt.
Von entscheidender Bedeutung für die beabsichtigte Trennung der
russischen Kräfte war das Vorgehen des Gardekorps, da hier auf
dem kürzesten Wege Straße und Bahn Zolkiew—Rawa Ruska erreicht
werden konnten. Der Angriff der rechts befindlichen 1. Garde-Infanterie-
Division drang in dem vielfach durchschnittenen Gelände zunächst nicht
durch, hingegen nahm die 2. Garde-Infanterie-Division unter General¬
leutnant von Winckler frühzeitig die das ganze Angriffsfeld beherrschende
Höhe von Mazury und stieß gleichzeitig weiter südlich vor. Der von der
Mitte des Korps in der Richtung auf Magierow vorgetriebene Keil übte
dann für den ganzen Korpsabschnitt einen flankierenden Druck aus. Bis
Mittag war der feindliche Widerstand überall zusammengebrochen. Der
Kommandierende General, General Freiherr von Plettenberg, entschloß
sich alsbald zur Fortsetzung des Durchbruchs über Magierow hinaus. Unter
starken Marschleistungen und Kämpfen gegen russische Nachhuten gelang
es bis zum Abend, über die Bahn und die Sttaße bei Dobrosin vor¬
zustoßen. Tiefe Staffelung schützte beide Flanken, da die Nachbarkorps
nicht so schnell hatten folgen können. Schon bald nach Mittag war die
119. Infanterie-Division dem Gardekorps zur Verfügung gestellt worden.
Sie trat nicht mehr in Tätigkeit.
Das XXII. Reservekorps hatte seinen Schwerpunkt auf den
rechten Flügel gelegt, um den Zusammenhang mit dem Gardekorps zu
wahren. Der Frontalangriff blieb zunächst erfolglos. Erst als sich um
10° vormittags das schnelle Vorgehen der 2. Garde-Infanterie-Division