Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Aufmarsch zur Offensive der Heeresgruppe Mackensen auf Lemberg. 217 
die Linie Mosciska—Krakowiec—Lubaczow heranführte. Hier war hinter 
der zur Zeit vom Feinde noch gehaltenen Front eine zweite ausgebaute 
Stellung erkannt. Als weitere starke Sperrstellung legte sich die Seenkette 
der Wereszyca (Grodek-Stellung) und als Fortsetzung nach Norden der 
Höhenzug über Niemirow nach Narol Miasto schützend vor Lemberg. 
Hinter dieser räumlich tief gegliederten Abwehrzone bildete die Bahn Cho- 
dorow—Lemberg—Rawa Ruska eine günstige Querverbindung, während 
sechs Bahnlinien von ihr aus als Zubringerlinien zu diesen neuen 
Kampffronten dienten. Erheblich ungünstiger war die Cisenbahnlage auf 
seiten der Verbündeten. In den Raum der drei Angriffsarmeen des 
Generalobersten von Mackensen führten nur die Bahn über Sanok, 
auf der in den nächsten Tagen Transporte bis Przemysl möglich 
wurden, und über Rzeszow, die vom 3. Juni ab bis Iaroslau fertiggestellt 
war. Auf dieser letzteren Bahn mußte der Antransport der Verstärkungen 
für die 11. Armee und der Nachschub der Heeresbedürfnisie durchgeführt 
werden. Erschwerend kam der Zustand der Straßen und Wege hinzu, die 
durch ihre starke Inanspruchnahme tief ausgefahren und infolge von häu¬ 
figen Gewitterregen mit zähem Schlamm bedeckt waren. Es galt daher 
zunächst eine feste Basis für die neue Offensive der verbündeten Armeen zu 
schaffen. Erst dann und nach Durchführung der Truppenverschiebungen von 
der ö.-u. 3. zur 4. Armee konnten die Operationen beginnen. Die nächsten 
Tage dienten also der Versammlung der neu hinzutretenden Kräfte hinter 
der Front der 11. Armee und der Gliederung der drei Armeen in ihren 
künftigen Kampffronten. 
Daneben galt es die noch nicht abgeschloffenen Kampfhandlungen öst¬ 
lich von Przemysl mit dem neuen operativen Gedanken in Einklang zu 
bringen. Hierzu sollte der bisherige linke Flügel der ö.°u. 2. Armee bis 
Mosciska vorschwenken, links anschließend das Veskidenkorps bis Hodynie, 
das ö.-u. XV l.T. Korps bis Czerniawa vorgehen. Der Abmarsch dieses 
letzteren Korps zur ö.-u. 4. Armee hatte erst zu erfolgen, nachdem sein Ab¬ 
schnitt vom Veskidenkorps übernommen sein würde. Dem XXXXT. Re¬ 
servekorps lag eine Linksschwenkung bis an die Wisznia in Linie Czer¬ 
niawa—Starzawa ob. Bei den hierzu erforderlichen Bewegungen stieß 
das Veskidenkorps bereits am 4. Juni auf eine stark ausgebaute feindliche 
Stellung, die anschließend an das Sieczna-Knie über die Höhen diesseits 
der Wisznia nach Starzawa verlief. Der zähe Abwehrkampf der Ruffen 
zeigte, daß es sich nicht bloß um Nachhutstellungen handeln konnte. Am 
5. Juni schloffen auch das ö.-u. XVII. Korps und das XXXXI. Reserve¬ 
korps vor dieser Front zusammen. Dabei konnten in heißem Kamps nur 
in Starzawa Fortschritte erzielt werden. Dort lag der Nachdruck des
	        
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