Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

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Der Sommerfeldzug der Verbündeten in Galizien. 
gruppe Mackensen noch das Vorgehen des Ostflügels der Südarmee und 
jenes der 7.2trmee über den Dniester bei und abwärts Halicz beeinträch¬ 
tigen, wo der Feind anscheinend überall hinter den Fluß zurückgehe. Cs sei 
aber notwendig, den russischen Vorstoß über den Dniester zu begrenzen und 
eine Einwirkung gegen die rechte Flanke der 2. und die linke der Südarmee 
zu verhindern. Hierzu sei zunächst die 4. Kavallerie-Division nach Dobro- 
wlany in Marsch gesetzt worden. Darüber hinaus sollte die 2. Armee schnell¬ 
stens eine Division an ihrem rechten Flügel als Armeereserve bereitstellen. 
Nachdem General von Conrad im Laufe des Nachmittags jedoch die Mel¬ 
dungen der Südarmee von der Einstellung der Offensive ihres rechten Flü¬ 
gels und dem beabsichtigten Flankenstoß in nordwestlicher Richtung er¬ 
halten hatte, sah er sich zu neuen Weisungen an die 7. A r m e e genötigt. 
Diese hatte am 9. Juni in der bisherigen Vormarschrichtung nach Nord- 
osten weitere Fortschritte gemacht und stand abends mit dem Korps Korda 
südlich von Kotzman, mit der ehemaligen Gruppe Marschall, deren Führung 
Feldmarschalleutnant Kaiser übernommen hatte, bei Iasienow Polny, mit 
dem Korps Krautwald südwestlich von Horodenka und mit den Gruppen 
Czibulka, Rhemen und Schönburg im Angriff gegen feindliche Nachhut- 
stellungen auf den Höhen zwischen Obertyn und Ottynia. Nunmehr erhielt 
die 7. Armee Befehl, mit ihren Hauptkräften nach Norden einzuschwenken 
und ihre Offensive über den Dniester auf Buczacz—Maryampol fortzusetzen; 
der rechte Flügel (die Gruppen Korda und Kaiser) hingegen sollte zwischen 
Pruth und Dniester sowie von Zaleszczyki bis westlich Uscieczko sichern. 
Während so die höhere Führung bemüht war, durch tatkräftiges (Ein¬ 
greifen den Rückschlag auf dem linken Flügel der Südarmee örtlich zu 
begrenzen und die Lage durch Umgruppierung der Kräfte wiederherzustellen, 
kam es beim Korps Bothmer zu einer nicht minder schweren Krise. 
Vis in den Nachmittag hinein war es dort gelungen, die ohne Rücksicht auf 
Verluste immer wieder gegen die Gräben der Verbündeten auf dem nörd¬ 
lichen Dniester-Ufer anstürmenden russischen Masten abzuwehren. Auch 
diesseits des Flustes hatte der auf Zurawno zielende, daher besonders be¬ 
drohliche Vorstoß starker feindlicher Kräfte durch Einsatz der letzten deut¬ 
schen Reserven am Nordrande von Mlyniska aufgefangen werden können. 
Um 6° abends jedoch wurde die bei Wiszniow eingesetzte 1. Kavallerie- 
Division durchbrochen und in völliger Auflösung auf den Dniester zurück¬ 
geworfen. Gleichzeitig gab auch die rechts benachbarte 38. Infanterie- 
Division Nach und ging bei Kozara und Starawies auf das Südufer zurück. 
Gegen die so entblößte Flanke der 3. Garde-Infanterie-Division und gegen 
die Brücke bei Zurawno drang überlegener Feind unaufhaltsam vor. 
Irgendwelche Kräfte, die ihm hätten entgegengeworfen werden können,
	        
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