Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

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Der Sommerfeldzug der Verbündeten in Galizien. 
1. Juni. 
die Angriffsinfanterie, vom linken Flügel beginnend, aus eigenem Antriebe 
aus ihrer Stellung vor. Der Sturm hatte vollen Erfolg. Die Fortlinie Xa 
bis XI wurde genommen. Die überraschten Russen hatten die Brustwehren 
meist nicht mehr rechtzeitig besetzen können. Ihre vereinzelten Gegenangriffe 
wurden abgewiesen und zahlreiche Gefangene gemacht. Der sofort über die 
Ringstraße vorgetragene Angriff erreichte schon um 5° nachmittags die Höhen 
zwischen Fort X und Dunkowiczki. Der'erste, wichtigste Schritt zur Ein¬ 
nahme der Festung war damit getan. Als Unterstützung wurden General 
von Kneußl die beiden bei Dunkowice stehenden Garde-Bataillone zugeführt. 
Am nächsten Tage sollte die Artillerie die Erweiterung des Einbruchs nach 
Osten vorbereiten. Dazu war das Vorwärtskommen der anschließenden 
82. Reserve-Division unerläßlich. Das Armee-Oberkommando forderte 
daher um 545 nachmittags vom XXXXI. Reservekorps den Einsatz aller 
verfügbaren Kräfte, um sofort „die Deckung der bayerischen Division 
zwischen Malkowice und dem San" sicherzustellen. Die Artillerie des 
XXXXI. Reservekorps sollte gegen die Fortlinie Dunkowiczki—Vole- 
straszyce angesetzt werden. Alle sonstigen Aufgaben des Korps, außer der 
artilleristischen Beschießung der Bahn bei Medyka, sollten hiergegen zurück¬ 
treten. Dementsprechend wurden der vor den Gehöften „zu Malkowice" 
im Kampf liegenden Angriffsgruppe der 82. Reserve-Division auch vom 
Ostufer her Verstärkungen an Infanterie und Artillerie zugeführt, um am 
kommenden Morgen mit aller Kraft den Angriff fortsetzen zu können. 
An der Front der 11. Armee östlich des San blieben die erwarteten 
starken Angriffe des Feindes aus. 
Am an der gemeinsamen Angriffsfront der ö.-u. 3. und 2. Armee 
mehr wie bisher einheitliche Kampfführung zu gewährleisten, wurde das 
Beskidenkorps der 2. Armee unterstellt. Hier war der Angriff am 2. Juni 
beabsichtigt. 
Feindnachrichten gaben darüber Aufschluß, daß die Kräfteverschiebung 
der Russen nach Nordosten auch eine neue Einteilung ihrer Front herbei¬ 
geführt hatte. Die russische 8. Armee erstreckte sich jetzt bis an die Luba- 
czowka bei Nowa Grobla. In Przemysl wurden drei Infanterie-Divisionen 
und drei Landwehr-Brigaden angenommen, weitere 18 Infanterie- und drei 
Kavallerie-Divisionen vor der 11. Armee sowie elf Infanterie- und drei 
Kavallerie-Divisionen vor der ö.-u. 4. Armee. 
General von Kneußl setzte alles daran, am 1. Juni die Cin- 
bruchsfront in den Fortgürtel, die für weiteres Vordringen nach Süden 
noch zu schmal war, nach beiden Seiten zu erweitern, vor allem nach Osten, 
da hierdurch zugleich der Druck gegen die Verbindungen der Festung ver¬ 
stärkt werden konnte. Der Angriff des linken Flügels der 11. bayerischen
	        
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