Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Die Stoßgruppe Franeois wird geschwächt. 
175 
Im Sinne des ihm gewordenen Auftrages beabsichtigte General 
von Irangors am 27.Mai, seine drei Divisionen baldmöglichst auf 
dem Ostufer des San zum entscheidenden Stoße anzusetzen. Er forderte 
daher um ll45 vormittags die 11. bayerische Infanterie-Division auf, alle 
auf dem Westufer des San befindlichen Truppen der 119. Infanterie- und 
der 82. Reserve-Division abzulösen. General vonKneußl hingegen war 
der Ansicht, daß bei der dadurch bedingten Ausdehnung seiner Division auf 
zwölf Kilometer ihm die Überwindung der feindlichen Höhenstellung östlich 
der Rada nicht mehr möglich sei. Er hielt die Mitwirkung der dem 
General von Frangois unterstellten Verbände bei dieser Aufgabe auf dem 
westlichen San-Ufer noch für erforderlich und wurde in dem Sinne bei 
General von Frangois vorstellig. Dieser war jedoch überzeugt, daß durch 
den mit voller Kraft geführten Stoß auf dem östlichen Äser auch der Wider¬ 
stand auf dem westlichen gegenüber der 11. bayerischen Infanterie-Division 
zusammenbrechen würde. Das Armee-Oberkommando hatte zunächst den 
Maßnahmen des Generals von Frangois zugestimmt, entschied jedoch nach 
Eingang der Stellungnahme des Generals von Kneußl für diesen und befahl 
um 315 nachmittags: „XXXXI. Reservekorps hat sich zunächst mit seinem 
rechten Flügel in den gesicherten Besitz von Sosnica zu setzen, mit dem lin¬ 
ken Flügel über Stubienko auf Stubno vorzuschreiten. Rach Gewinnung von 
Sosnica hat der rechte Flügel die Richtung auf Vucow zu nehmen. Die 
119. Infanterie-Division ist zunächst auf Sosnica nachzuziehen. Anschluß 
an 11. bayerische Infanterie-Division über Zadabrowie auf Drohojow." 
Unter diesen Umständen konnte der entscheidende Vorstoß auf dem Ostufer 
mit voller Wucht erst wirksam werden, wenn die Gruppe Frangois ihre 
Aufgabe auf dem Westufer erledigt hatte. Die Einwirkung der Festung 
Przemysl auf den Gang der Operationen machte sich geltend. 
Der inzwischen eingeleitete Angriffskampf des XXXXI. Reserve¬ 
korps auf beiden San-Ufern blieb durch diesen Meinungsaustausch unbe¬ 
rührt. Die 119. Infanterie-Division entriß erst abends dem Feinde die 
Höhen unmittelbar südlich von Zamojsce und hielt dort Anschluß an die 
82. Reserve-Division. Den mehrfach wiederholten Angriffen dieser Divi¬ 
sion gegen den auch durch Artillerie der Festung wirksam unterstützten Feind 
war ein Erfolg versagt geblieben. Erst als nachmittags Teile der Division 
vom anderen San-Ufer eingriffen, gelang es schließlich, in den Nordteil 
von Sosnica einzudringen. Die nunmehr auf dem flachen Ostufer zwischen 
San und Wisznia eingesetzte 81. Reserve-Division drückte mit dem Schwer¬ 
punkt auf dem linken Flügel nach Südosten vor. Auf harten Widerstand 
stieß sie in der Linie Varycz—Stubienko. Unter dem Druck ihrer Um¬ 
fassung mußte der Feind aber um 4* nachmittags Stubienko und um 615
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.