Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

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Der Sommerfeldzug der Verbündeten in Galizien. 
Artillerie diese willkommenen Ziele. Vei dem Vordringen der 82. Reserve- 
Division durch Radymno war unter der russischen Infanterie aufs neue hef¬ 
tige Panik entstanden, so daß weitere Batterien, die sich durch die Stadt 
zu retten suchten, in deutsche Hand fielen. Schon glaubten beide Divi¬ 
sionen, diesen in Auflösung begriffenen Verbänden zur Verfolgung nach¬ 
stoßen zu können. Indessen setzte sich der Feind vor der 81. Reserve-Division 
auf den Höhen des östlichen Rada-Afers wieder in vorbereiteten Stellungen. 
Im Rada-Grunde ordnete sich die Division zu neuem Angriff, während 
der rechte Flügel auf dem östlichen Rada-Afer in Richtung auf Zadabrowie 
zur Flankensicherung vorstoßen sollte. Durch das Zusammenschieben der 
Division nach Skoloszow hinein war zwischen ihr und dem Nordflügel der 
11. bayerischen Infanterie-Division, die inzwischen Zablotce besetzt hatte, 
eine merkliche Lücke entstanden. Die Fortführung des Angriffs stellte sich 
hier als unmöglich heraus, um so mehr, als der Feind selbst zum Gegenstoß 
antrat. Die 82. Reserve-Division vermochte zwar noch sich auf der flachen 
Höhe östlich von Radymno festzusetzen. Damit aber schien die Angriffs¬ 
kraft auch dieser im Ortskampf stark durcheinander geratenen Division zu¬ 
nächst erschöpft. Ihr linker Flügel mußte stark zurückgebogen bleiben, da 
die nördlich anschließenden Angarn dem schnellen Angriffsverlauf nicht 
hatten folgen können. Der Brückenkopf von Zagrody flankierte wirksam 
jedes weitere Vorgehen der Division. Gegen ihn schwenkten frisch heran¬ 
geführte Reserven zunächst nach Osten ein, stießen dort aber um 3° nach¬ 
mittags auf starke feindliche Abwehr. Obwohl somit der Angriff des 
XXXXI. Reservekorps auf der ganzen Linie zum Stehen gekommen war, 
gab sich General von Fr an 6 o i s doch der Hoffnung hin, noch heute an 
die San-Linie, womöglich noch weiter vorstoßen zu können. Auf diese dem 
Armee-Oberkommando gemeldete Absicht erging um 3® nachmittags die zu¬ 
stimmende Antwort: „Da Feind östlich Przemysl noch hält, ist baldiges 
Vorgehen gegen seinen Rücken sehr aussichtsvoll." 
Als sich bald darauf herausstellte, daß es der russischen Führung doch 
gelungen war, ihre zusammengebrochene Front zwischen der Rada und dem 
Brückenkopf von Zagrody neu zu festigen, entschloß sich das Armee-Ober¬ 
kommando, die Armeereserve in die Lücke einzuschieben, die zwischen der 
11. bayerischen Infanterie-Division und dem XXXXT. Reservekorps ent¬ 
standen war. Man hoffte damit dem Vorgehen dieses Korps gegen den 
San neuen Auftrieb zu geben. Am 445 nachmittags erging an die 119. In¬ 
fanterie-Division der Befehl, über Zamojsce—Zadabrowie auf 
Dusowce anzutreten, „um morgen auf Medyka vorstoßen zu können". Die 
11. bayerische Infanterie-Division befahl ihrem linken Flügel bei Zablotce, 
sich dem Vorgehen der Armeereserve anzuschließen. Die 119. Infanterie-
	        
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