Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

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Der Sommerfeldzug der Verbündeten in Galizien. 
von Frantzvis für den Notfall zur Verfügung gestellt. Gefangene sagten 
aus, daß hier der Sturmangriff der Rüsten am 19. Mai abends oder am 
20. Mai beabsichtigt sei. 
Das ö.-u. VI. Korp s griff in der Absicht an, seine Mitte auf Wiet- 
lin vorzutragen, gewann aber gegen frisch in den Kampf geworfene russische 
Kräfte nur langsam Boden. Auch westlich des San setzte der Gegner ent¬ 
lang der Straße von Radymno an der Naht des XXX XI. Reserve- und 
ö.-u. VI. Korps zu einem starken Cntlastungsstoß an, der jedoch um 70- 
abends zusammenbrach. 
Gegenüber dem Gardekorps schien sich der Feind ebenfalls, 
namentlich an Artillerie, verstärkt zu haben. Von Oleszyce her wurden 
anscheinend mit der Bahn weitere Kräfte herangeführt. Das Gardekorps 
nahm daher, auch mit Rücksicht auf die eigene Munitionslage, von der 
Fortführung des Angriffs Abstand. Die Divisionen rüsteten sich hier wie 
auch an der anschließenden Lubaczowka-Front des X. Armeekorps 
zur Abwehr. 
Rur nördlich der Lubaczowka bestand noch die Absicht, die Aufgabe 
der 19. Infanterie-Division südlich von Sieniawa offensiv durch¬ 
zuführen. Allerdings hatte das Armee-Oberkommando gegen Mittag er¬ 
wogen, auch diese Division anzuhalten, um sie aus dem rechten Armeeflügel, 
der im Augenblick stärker gefährdet erschien, verwenden zu können. Da es 
jedoch zunächst darauf ankam, für den Brückenkopf eine ausreichende Tiefe 
zu erkämpfen, sah das Armee-Oberkommando von der Verschiebung ab. 
Der in der Nacht hinter der 19. Infanterie-Division auf das Ostufer des 
San übergegangene rechte Flügel der ö.-u. 4.Armee, die 10.Infanterie- 
Division, hatte das vom Feinde geräumte Sieniawa besetzt. Dem am 
Nachmittage durchgeführten gemeinsamen Angriff dieser Division und der 
19. Infanterie-Division gelang es dann, den Brückenkopf um Sieniawa zu 
erweitern. Der hartnäckig widerstehende Feind lag aber noch dicht gegen¬ 
über, vor allem auf der beherrschenden Slawa-Höhe östlich von Sieniawa. 
Ihr Fall war Vorbedingung für dauerndes Halten des Brückenkopfes. Der 
Sturm gegen die Slawa-Höhe und die Höhen südlich wurde von beiden 
Divisionen für die Frühe des 20. Mai ins Auge gefaßt. Weiter nördlich 
an der San-Front hatte der Feind während des ganzen Tages lebhafte 
Angriffstätigkeit entfaltet. Teile der Russen, die nördlich von Lezajsk in der 
Nacht übergesetzt waren, konnten über den San zurückgeworfen werden. 
Starke Angriffe erfolgten im Raume Alanow—Nisko (etwa 35 Kilometer 
nordwestlich von Lezajsk). Ihre Abwehr erforderte den Einsatz aller 
Reserven, ohne daß es gelang, den hierbei über den San vorgestoßenen 
Feind zurückzutreiben. Man machte sich nun auf einen baldigen Angriff
	        
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