Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

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Der Sommerfeldzug der Verbündeten in Galizien. 
,8. Mat. 
entschloß sich daher, den Angriff am nächsten Tage einheitlich zu führen. 
Die ö.-u. 2. Armee hielt Anschluß an das Veskidenkorps und gelangte 
mit ihrem rechten Flügel am Dniester über Sambor hinaus. 
Fliegeraufklärung bestätigte den durch die harten Kämpfe der 11. Armee 
gewonnenen Eindruck: Starke Teile des Feindes standen noch westlich 
des San. Trotzdem hoffte das Armee-Oberkommando am 16. Mai den 
Flutzübergang zu erzwingen. Die Schwierigkeiten des Nachschubes von 
den Vahnendpunkten Krosno und Frysztak nötigten jedoch zu begrenzter 
Zielsetzung, um so mehr, als damit zu rechnen war, daß die Russen Ver¬ 
stärkungen heranführen würden. Generaloberst von Mackensen faßte daher 
zunächst nur die Schaffung eines Brückenkopfes in der Linie Michalowka 
(östlich Radymno)—Ryszkowa Wola—Lubaczowka-Vach—Sieniawa ins 
Auge, um damit Freiheit für weiteres Handeln aus dem Ostufer des San 
zu gewinnen. 
Unter dem Druck der am Abend des 15. Mai westlich und südlich von 
Iaroslau errungenen Erfolge räumte der Feind hier im Laufe der Nacht 
das linke Ufer. Die in der Frühe des 16.Mai nachstoßende 2. Garde- 
Infanterie-Division war schon um 730 vormittags im Besitz der 
ganzen Stadt Iaroslau. General Freiherr von Plettenberg hatte die Divi¬ 
sion angewiesen, vorläufig nur starke Patrouillen auf das Ostufer vorzu¬ 
treiben. Der Divisionskommandeur, Generalleutnant von Winckler, gewann 
indessen durch persönliche Beobachtung die Ansicht, daß schnelles und kraft¬ 
volles Handeln geboten sei, da die Abwehr des Feindes auf dem Ostufer 
offenbar noch nicht feste Form gewonnen hatte. Cr befahl daher um 9° vor¬ 
mittags, den Übergang zu erzwingen. Um nachmittags begann das 
Übersetzen unter dem Schutze von Artillerie- und Maschinengewehrfeuer 
mit dem Erfolg, daß am Abend ein erheblicher Teil der Division auf dem 
östlichen San-Ufer festen Fuß gefaßt hatte. Starke Gegenangriffe wurden 
abgewiesen. Die weiter nördlich an den San herangekommene 1. G a r d e - 
Infanterie-Division mußte wegen des besonders schwierigen, 
weithin einzusehenden Geländes, das ein Vorziehen der Artillerie bei Tage 
nicht ratsam erscheinen ließ, den Uferwechsel auf den 17. Mai verschieben. 
Da feindliche Verstärkungen gegen den San im Abschnitt des Gardekorps 
im Anmarsch waren, standen dem Korps schwere Aufgaben bevor. 
Auch das ö.-u. VI. Korps des Feldmarschalleutnants von Arz war 
dem nach nächtlichen Gegenstößen südlich von Iaroslau zurückgegangenen 
Feinde gefolgt. Um 10° vormittags erreichte der rechte Flügel in starkem 
Artilleriefeuer vom Ostufer her Tuczepy, um 2° nachmittags die Ge¬ 
samtfront des Korps das westliche Flußufer. Nach Eintritt der Däm¬ 
merung wurde die linke, 12. Infanterie-Division, im Bereiche des Garde-
	        
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