Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Die Auflösung der Armee-Gruppe Lochow. 
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die drei südlichen Korps (XX., X., XVII.) wiederum zum Angriff antreten. 
Auf diese Weise würde es voraussichtlich möglich sein, die der 10. Armee 
anfangs gesteckten Ziele doch noch zu erreichen. 
Die Verluste aus französischer Seite waren außerordentlich hoch; sie 
beliefen sich seit dem 9. Mai aus rund 100 0001), die der britischen Truppen 
auf 32 000 Mann, während die deutschen 1560 Offiziere und 71 512 Mann 
betrugen. 
Im Bereiche der deutschen 6. Armee herrschte bis Ende Juni das Dom te. Zum 
Streben vor, die Stellung von eingedrungenen feindlichen Kräften wieder616 ®nbc 3utt* 
zu säubern. 
Versuche des IV. Armeekorps, die zu beiden Seiten der Straße 
Aix-Noulette—Souchez befindlichen Franzosennester zu beseitigen, mi߬ 
langen jedoch. Die Truppen der 8. Infanterie-Division hatten durch die 
vorangegangenen Kämpfe an der Loretto-Höhe schon zu stark gelitten. Seit 
dem 19. Juni vereinigten die Franzosen Artilleriefeuer gegen die Stellung 
zwischen Angres und Souchez. Am die Widerstandskraft dieses gefährdeten 
Abschnittes zu erhöhen, entschloß sich nunmehr General von Lochow, 
bei Souchez die 12. Infanterie-Division unter Generalleutnant Chales 
de Veaulieu in die Front einzuschieben. Am 25. Juni erfolgte dort 
wiederum ein stärkerer Angriff. Rach anfänglichen Erfolgen wurden die 
Franzosen überall von den schlesischen Regimentern geworfen. Roch einmal 
versuchte der Gegner nördlich von Souchez am 27. Juni spät abends einen 
Vorstoß, der ebenfalls scheiterte. Den Abschnitt der 16. Infanterie-Divi¬ 
sion hatte seit dem 18. Juni die 11. Infanterie-Division unter General¬ 
leutnant von Webern übernommen. Hier glückte es, in verlustreichen 
Grabenkämpfen die südlich von Souchez am 16. Juni eingedrungenen Fran¬ 
zosen zu werfen. Am das „Labyrinth" wurde noch bis zum 24. Juni 
weiter gekämpft. Dann ließ auch dort das Ringen nach, so daß die 3. baye¬ 
rische Infanterie-Division unter Generalleutnant Ritter von Wenninger das 
Grabengewirr ordnungsmäßig übernehmen und einigermaßen verteidi¬ 
gungsfähig einrichten konnte. Ant 25. Juni wurde mit Genehmigung 
der Obersten Heeresleitung die stark erschöpfte 52. Reserve-Infanterie- 
Brigade gegen die 185. Infanterie-Brigade der 2. Armee ausgetauscht und 
diese nördlich anschließend an die 3. bayerische Infanterie-Division in der 
Kampffront eingesetzt. So entstanden auch hier tief gegliederte, in sich 
geordnete Befehlsverhältnisse. Am 28. Juni waren alle für den Einsatz 
des Generalkommandos des VI. Armeekorps notwendigen Vorbereitungen 
beendet. Tags darauf erfolgte die Vefehlsübernahme durch General 
1) Vgl. S. 96 Anmerkung 2.
	        
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