Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [2]. Die Ereignisse im Westen im Frühjahr und Sommer, im Osten vom Frühjahr bis zum Jahresschluß (8. 1932)

Das Ausklingen der Frühjahrsschlacht im Artois. 
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General von Lochow leitete nunmehr eine Neugliederung der Ver¬ 
bände nach folgenden Gesichtspunkten ein: Den Nordabschnitt behielt das 
Generalkommando des IV. Armeekorps. Auf seinem rechten Flügel 
stand, mit der inzwischen in der Front eingesetzten Infanterie der 123. (säch¬ 
sischen) Infanterie-Division, die 117. Infanterie-Division. Südwärts folg¬ 
ten die Abschnitte der 7. und 8. Infanterie-Division; Korpsreserve war die 
5. Crsatz-Vrigade. 
In der Mitte blieben die 11. und 5. Infanterie-Division zunächst noch 
dem mit diesem Abschnitt vertrauten Generalkommando des VIII. Armee¬ 
kor p s unterstellt. Da weitere Kämpfe ein engeres Zusammenschließen 
des schon stark geschwächten IV. Armeekorps bald notwendig machen mußten, 
so ließ sich durch Einschieben der 12. Infanterie-Division nördlich der 11. 
der einheitliche Einsatz des VI. Armeekorps in kurzer Zeit ermöglichen. 
Die demnächst zu erwartende 6. Infanterie-Division des III. Armeekorps 
sollte zunächst bei Douai als Armeereserve zurückgehalten bleiben. Im Süd- 
abschnitte befehligte General der Infanterie Ritter von Fasbender vor den 
Toren von Arras drei bayerische Infanterie-Divisionen (3., 1. Reserve-, 
5. Reserve-). Die 15. und 16. Infanterie-Division des VIII. Armeekorps 
sollten in die Gegend von Douai zurückgezogen und zur 1. Armee abbefördert 
werden. 
Am 18. Juni wurden die feindlichen Angriffe schwächer, so daß die is. Juni. 
Oberste Heeresleitung die Auffassung gewann, daß die Lage im 
Artois sich entspanne und die Angriffskraft des Gegners zunächst gebrochen 
sei. Am für kommende Ereignisse möglichst starke Reserven verfügbar zu 
haben, richtete der Chef des Generalstabes des Feldheeres am 21. Juni an 
das Oberkommando der 6. Armee die Aufforderung, Kräfte aus der Kampf¬ 
front zu ziehen. „Nachdem sich die Durchbruchsversuche der Franzosen 
und Engländer" — so führte er aus — „seit mehr als einem Monat an 
dem zähen Widerstand der 6. Armee gebrochen haben, ist es nicht aus¬ 
geschlossen, daß demnächst vor der Armeefront Ruhe eintritt, und der 
Gegner seine Kräfte verschiebt, um an anderer Stelle erneut anzugreifen. 
Zur Zeit ist die ganze Westfront zur Verstärkung der 6. Armee von 
Reserven entblößt. Die Oberste Heeresleitung muß darauf bedacht sein, 
für alle Fälle neue Reserven bereitzustellen. Dies kann nur dadurch 
geschehen, daß Teile aus der 6. Armee wieder herausgezogen werden, um 
bei anderen Armeen ausgeruhte Verbände abzulösen. Zur Vorbereitung 
ersuche ich . . ., mindestens zwei Infanterie-Divisionen — abgesehen vom 
VIII. Armeekorps und der 123. Infanterie-Division —, sobald die Lage 
es irgend gestattet, aus der Kampflinie herauszuziehen und hinter der 
Armeefront an geeigneten Eisenbahnpunkten zu versammeln. Die Kriegs-
	        
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