Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

Abbruch der Kämpse um Z)pern. 
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heldenmütigen Angriff vorgestürmt. Die hohen Verlustzahlen stellten der 
Tapferkeit und dem Opfermut der Truppen, namentlich der schwer ringenden 
Infanterie, ein glänzendes Zeugnis aus; sie hatten in der Tat bis zum 
Äußersten — ja bis zum Letzten — ihre Pflicht getan. 
Seitens der höheren Führer waren die aus den geringen und besonders 
bei den neu aufgestellten Korps stark herabgesetzten Gefechtsstärken, der 
schwierigen Artillerieverwendung und der ungenügenden Munitionszufuhr 
erwachsenden Hemmungen nicht zu überwinden. Noch schwerer wog, daß 
die Oberste Heeresleitung auf der einen Seite sich gezwungen sah, im Hin- 
blick auf ihre Absichten im Osten, auf rasche Beendigung der Apern-Opera- 
tion zu dringen, andererseits aber die zugeführten Verstärkungen nur einzeln 
und in unzureichendem Ausmaße zur Verfügung stellte. So kam eine 
Reihe zum Teil überhasteter Angriffe zur Ausführung, aber nicht ein mit 
voller, zusammengefaßter Kraft geführter einheitlicher Schlag. Am 18. No- 
vember standen zwischen dem Meere und der Douve 271/2 Infanterie- und 
1 Kavallerie-Division auf deutscher Seite 22Infanterie- und 10 Kavallerie- 
Divisionen des Feindes gegenüber. 
Die Verluste der beiden Armeen des rechten Flügels in den Tagen 
vom 1l). bis 18. November waren sehr hoch; doch lasten sie sich nur 
annähernd angeben: 
4. Armee 10 000 Tote und Verwundete, 3000 Vermißte — 13 000, 
6. Armee 9500 Tote und Verwundete, 1000 Vermißte — 10 500. 
Zusammen 19500 Tote und Verwundete, 4000 Vermißte — 23 500. 
Eingebracht wurden bis zum 18. November etwa 6000 Gefangene und 
neun Maschinengewehre. 
B. Die Ereignisse an der übrigen ^eeresfront. 
Karten und Skizzen: Nr. 2. 
Während der schweren Kämpfe auf dem rechten Heeresflügel hatte 
auf den übrigen Teilen der Westfront fast völlige Ruhe geherrscht. Die 
2. Armee, seit dem 26. Oktober nur noch aus vier Armeekorps 
(XIV. Reservekorps, I. bayerisches Armeekorps, XXI. und XVIII. Armee- 
korps) bestehend, verhielt sich durchaus defensiv. Der Gegner setzte dort 
am 4. und 5. November seine seit dem 29. Oktober unternommenen Angriffes 
fort, ohne Erfolge zu erzielen. Dann trat Ruhe ein. 
Auch die 1. Arme e umfaßte, nachdem am 4. November die 4. Infan- 
terie-Division für die Kämpfe bei Apern herausgezogen worden war, nur 
noch vier Armeekorps (IX. Reservekorps, IX. Armeekorps, IV. Reserve¬ 
i) Band V, S. 352.
	        
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