Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

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Der Krieg im. Westen vom 4. bis zum 18. November. 
werden soll, bleibt dem Armee-Oberkommando überlassen. Starke Teile 
aus dem zunächst gewählten Verbände sind schon in der Nacht vom 
19. zum 20. aus der Gefechtslinie zu ziehen und am 20. früh nach den 
Einladestationen, die der Feldeisenbahnchef dorthin mitteilen wird, in 
Marsch zu setzen. Rest des betreffenden Verbandes folgt am 21. No¬ 
vember." Nach Abtransport je eines Verbandes war der nächste in gleicher 
Weise bereitzustellen. 
Diese Anordnungen trafen beim Oberkommando der 6. Armee freilich 
aus erhebliche Bedenken, die durch erneute Aussprache geklärt werden sollten. 
Auch während dieser letzten Kämpfe scheint sich General v. Falken- 
Hayn wie bisher eines unmittelbaren Eingriffs bei den beiden Armeen des 
rechten Flügels hinsichtlich der Verwendung der diesen neu zugeführten 
Kräfte enthalten zu haben. An seiner Absicht, das Ergebnis dieser neuen 
Angriffe abzuwarten, die möglicherweise das endgültige Zusammenbrechen 
des als schwer erschüttert angenommenen Feindes bewirken konnten, hielt er 
zähe fest. Vei der 4. Armee wurde diese Absicht an der offenbaren Unmög¬ 
lichkeit, mit den erschöpften Truppen weitere Angriffe zu leisten, zunichte. 
Vei der 6. führte der trotz aller Ermüdung versuchte Angriff zu einem neuen 
Mißerfolge mit schweren Verlusten. 
Der Versuch, durch Scheinangriffe an der Aisne') eine Entlastung 
sür die Apernkämpfe zu erreichen, schlug fehl. 
Die Weisung vom 18. an die 6. Armee bedeutete in Wahrheit, wenn 
auch nicht dem Wortlaute nach, den Abbruch aller größeren Offensivkämpfe 
im Westen, erzwungen teils durch die Erschöpfung der Truppen und den 
Mangel an Munition, teils durch die Notwendigkeit, mit stärkeren Kräften 
im Osten einzugreifen. 
Ebenso wie die früheren Kämpfe an der Front der 4. und 6. Armee, 
hatte auch dieses letzte verzweifelte Ringen um Apern Angeheures von der 
Truppe gefordert. Es kennzeichnete sich als ein erbittertes, hartnäckiges 
Kämpfen um jeden Schritt Boden. Jede Geländeerhebung, jedes Wäldchen, 
jedes Gehöft wurde zäh verteidigt; jeder Mauerrest, ja jeder Trümmer- 
Haufen wurde in heißem Handgemenge wild umstritten. Da das unübersicht¬ 
liche Gelände, der starke Mangel an Artilleriemunition und das unsichtige 
Wetter die Wirwng der eigenen Artillerie oft sehr beeinträchtigten, hatte 
feie Infanterie bei ihren Angriffen nur zu häufig ausreichender Unterstützung 
durch die Schwesterwaffe entbehren müssen. Trotz aller Schwierigkeiten, 
trotz der übermäßigen, Tag und Nacht anhaltenden Anstrengungen bei 
mangelhafter Verpflegung war die Infanterie immer wieder zu neuem 
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