Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

Letzte Angriffe bei Dpern. 
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General v. Deimling hatte von der Division Hofmann ein Infanterie- 
Regiment der 30. Infanterie-Division zugeteilt, mit den drei anderen die 
39. Infanterie-Division ablösen lasten. Der elfteren waren Verbranden 
Molen, der Division Hofmann Zillebeke als Ziel angegeben worden. Die 
30. Infanterie-Division konnte einige Fortschritte machen und sich nördlich 
des Kanals an die Straße Verbranden Molen—Kanalbrücke heranarbeiten. 
Der Sturm der Division Hofmann glückte indessen nicht. Wiederum 
wurde ein Angriff unternommen, ohne der Truppe Zeit zur Erkundung 
zu lasten. Zwar gelang der Einbruch in die vordersten Gräben; aber unter 
dem Feuer des durchaus unerschütterten, durch starke Hinderniste geschützten 
Verteidigers litten die angreifenden Regimenter derartig, daß sie die 
errungenen Vorteile wieder aufgeben und in ihre Stellung zurückgehen 
mußten. Am Abend hatte die Division einen Verlust von 2640 Mann zu 
verzeichnen. Eine Erneuerung des Angriffs war ausgeschlosten. Nach dieser 
letzten Kraftanstrengung war der Verzicht auf die weitere Offensive auch bei 
den beiden Angriffsgruppen Linsingen und Fabeck nicht mehr zu vermeiden. 
Der Gegner schien, wie aus den Ergebnisten der Lufterkundung am 
18. November geschlossen werden mußte, namhafte Verstärkungen dem 
Nordflügel seiner Heeresfront zuzuführen. Der Raum um Poperinghe 
und Armentieres wies starke Truppenbelegung auf. Daneben wurden rück- 
wärtig gelegene Ortschaften befestigt. 
Auf dem linken Flügel der Armee war es nur zu vereinzelten Kämpfen 
gekommen. An verschiedenen Stellen schien der Gegner sich verstärkt zu 
haben. Ein ursprünglich für den 14. November beabsichtigter größerer 
Vorstoß der Gruppe des Generals v. Elaer (VII. Armeekorps, 
XIV. Armeekorps, 48. Reserve-Division) war daher von diesem auf den 
20. verlegt worden. Am 18. November, als der Mißerfolg des XV. Armee- 
korps zu übersehen war, befahl das Armee-Oberkommando, daß von dem 
Angriff Abstand zu nehmen sei. 
Am gleichen Tage überbrachte der Chef der Operationsabteilung der 
Obersten Heeresleitung dem Oberkommando der 6. Armee den folgenden 
Befehl: „Unbeschadet der Fortführung des Angriffs in Richtung Apern und 
des Vorarbeitens auf der übrigen Front der Armee, soweit dadurch die 
Sicherung der erworbenen Stellung nicht beeinträchtigt wird, hält die Heeres- 
leitung den Zeitpunkt eines allmählichen Abtransportes einzelner Teile der 
Armee für gekommen . . . Es handelt sich . . . um folgende Verbände: 
26. Infanterie-Division mit Generalkommando XIII, 3. und 4. Infanterie- 
Division mit Generalkommando II, 6. bayerische Reserve-Division, 
25. Reserve-Division, 48. Reserve-Division mit Generalkommando 
XXIV. Reservekorps. Die Wahl, welcher Verband zuerst abtransportiert
	        
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