Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

Die Kämpfe in Galizien und Slldpolen. 
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nitre ist, woran die täglichen lokalen Kämpfe wenig ändern; nur auf dem 
Ostflügel unserer Armeen, zwischen Gorlize und Lisko, werden dermalen die 
Operationen noch aktiv geführt. Unsere Truppen wurden in diesem Räume 
in den letzten Tagen von weit überlegenem Feind zurückgedrängt." 
Nördlich der Weichsel scheiterten Versuche der 1. Armee, den Wer- ^ts Ende 
gang über die Nida zu erzwingen; die Russen wollten dabei in den Tagen ®Cäemt,er* 
vom 22. bis 24. Dezember 10000 Gefangene gemacht Habens. Süd- 
lich der Weichsel aber führte der russische Gegenangriff beiderseits der oberen 
Wisloka zu einem schweren Rückschläge für das ö st e r r e i ch i s ch - u n g a - 
rischeHeer. Hier kam der auch an der deutschen Front erwartete, dann 
alter ausgebliebene russische Weihnachtsangriff^) voll zur Durchführung. 
Der Gegner hatte Kräfte herangeführt, die er bei feinem Rückzüge vor der 
l, Armee und dem Südflügel der Armee Woyrfch freigemacht hatte. Das 
Ergebnis seiner Angriffe war ein weiteres Zurückweichen der österreichisch- 
ungarischen Karpaten-Front. Auch hier wollten die Russen in den Tagen 
vom 21. bis 27. Dezember 25000 Gefangene gemacht Habens. Auf der 
ganzen Front von der rumänischen Grenze bis südlich Pschemysl erreichten 
sie den Karpaten-Kamm, hatten ihn stellenweise sogar schon überschritten, 
ilngarn schien ernstlich bedroht, die weitere Haltung der Neutralen frag- 
licher denn je. 
Auch auf dem Nordflügel der A r m e e W o y r f ch und am Süd- 
flu gel der deutschen 9. Armee waren die Kämpfe während der 
Weihnachtstage weitergegangen^). Die Absicht, die beiden deutschen Kaval- 
lmekorps Frommel und NichtHofen auf dem südlichen Piliza-User vorgehen 
zu lassen, in die Flanke des dort noch haltenden Gegners, kam nicht zur 
Durchführung, denn der hier eingesetzte Landsturm des Korps Posen ver- 
mochte der Kavallerie den Übergang nicht zu öffnen. Inzwischen aber waren 
südlich Tomaschow die österreichisch-ungarischen Truppen des Generals 
D.Gallwitz so weit verstärkt worden, daß sie am 25.Dezember den Angriff 
wieder aufnehmen konnten. Es gelang ihnen, in wechselnden Kämpfen süd¬ 
östlich Tomaschow vorwärtszukommen. Das Korps Posen unter General- 
leutnant v. Koch wirkte auf dem Nordflügel mit; dabei machte die Brigade 
Reißwitz im Zusammenwirken mit den Infanterie- und Artillerie-Teilen des 
Kavalleriekorps NichtHofen am 24. und 27.Dezember in erfolgreicher Ab- 
wehr bei Inowlods insgesamt etwa 2000 Gefangene. Wohl hatte man 
Raum genug zur Bewegung, aber Kraft und Zahl der eingesetzten Verbände 
') Njesnamow, S. 34. — 2) S. 316. — 3) Njesnamow, S. 23. — 4) Anschluß 
m E, 316. 
23*
	        
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