Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

Die Kämpfe an der ostpreußischen Südsront. 
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Verden; auf den Höhen südlich und südöstlich Zjechanow schienen Nachhuten 
zu schanzen; neuer Feind war aus östlicher Richtung im Anmarsch dorthin 
gemeldet. 
Am 23. R o v e m b e r übernahm Generalleutnant v. Hollen als der 23. 25. Ro. 
Dienstältere den Befehl über die gesamten Truppen an der ostpreußischen 
Südgrenze. Ilm der Kavallerie den Weg zu öffnen, führte Generalleutnant 
t>. Zastrow das Korps Graudenz am 24. November auf Zjechanow 
zum Angriff vor; die bisher bei Sjerpez stehende Brigade hatte sich heran- 
zuziehen. In der rechten Flanke erreichte die 2. Kavallerie-Division ohne 
Widerstand zu finden Razions. Das Korps Graudenz selbst trieb ohne 
ernsten Kampf feindliche Vortruppen zurück; dabei kam die Division Vreu- 
gel bis auf die Höhen dicht südlich Zjechanow, die Division Wernitz er- 
reichte in breiter Front die Linie Zjechanow—Prasnysch, wo schon die 
4. Kavallerie-Division stand. Die russische Hauptstellung schien auf den 
Höhen östlich von Zjechanow bei Pomorshe und Opinogora zu liegen; hier 
war das Angriffsziel für den nächsten Tag. 
Am 25. N 0 v e m b e r griff der linke Flügel der Division Breugel mit 
^Bataillonen von Westen, die Division Wernitz von Norden die russischen 
Höhenstellungen umfassend an; die 4. Kavallerie-Division, deren 17. Brigade 
gegen Prasnysch sicherte und die Stadt morgens mit einem Regiment besetzt 
hatte, sollte in Flanke und Rücken des Gegners reiten. Trotz dieses aussichts- 
vollen Ansatzes gelang es nicht, den Feind zu werfen; die Kraft der bunt 
zusammengewürfelten Truppen reichte für solche Aufgabe nicht aus. Ein 
russischer Gegenstoß drückte den linken Flügel der Division Breugel auf 
Zjechanow zurück, während sich ihr rechter Flügel durch feindliche Kavallerie 
gebunden fühlte, die aber schließlich gar nicht angriff. Die Division Wernitz 
kam bei Opinogora nicht vorwärts; die 4. Kavallerie-Division wich 
vor neuem Feind in ihrer eigenen Flanke, der auf vier Bataillone mit 
Artillerie und zahlreiche Kofaken-Schwadronen geschätzt wurde, nach Norden 
aus und entblößte damit die Ostflanke der Division Wernitz. Reserven 
waren hinter diesem Flügel nicht mehr zur Hand. 
In solcher Lage erhielt Generalleutnant v. Z a st r 0 w, als es bereits zu 
dunkeln begann, um 4° nachmittags über die ihm vorgesetzte Dienststelle des 
Höheren Kavalleriekommandeurs 4 ohne irgendwelchen Zusatz die Meldung 
der 17. Kavallerie-Brigade, daß ihr in Prasnysch stehendes Regiment 
»von einer feindlichen Infanterie-Division" angegriffen sei und den Ort 
räume. Der Ostflügel des Korps Graudenz schien aufs äußerste gefährdet; 
»n Zahl mindestens gleich starker, an Kampfkraft überlegener Feind schien 
gegenüberzustehen. Wohl war der rechte Flügel der Division Breugel 
»och keineswegs mit allen Teilen im Kampf gewesen, 7% Bataillone
	        
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