Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

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Die ostpreußische Front im November und Dezember. 
IS. und 17. Ro- Winterkälte den etwa einen Meter tiefen Soldau-Fluß und nahmen die 
em er" Stadt; erst weiter nördlich gelang es, die Angreifer zum Stehen zu 
bringen. Der Gegner hatte aber gleichzeitig auch bei Neidenburg zu «in- 
fassendem Ängriff angesetzt, starke Kavallerie war nordöstlich der Stadt 
gemeldet. Generalleutnant v. Zastrow, der seine letzten Reserven bereits 
verausgabt hatte, sah weiteren Angriffen mit ernster Sorge entgegen. Da 
kam am frühen Morgen des 17. November die Wendung: der Gegner 
wurde im vollen Abmarsch auf Mlawa erkannt; die Siege der deutschen 
9. Armee hatten auch die Lage bei Soldau—Neidenburg gerettet. Immerhin 
hatte General v. Zastrow mit Ersatz-, Landwehr- und Landsturm-Truppen, 
die in jeder Hinsicht völlig unzulänglich ausgestattet waren, an Zahl über- 
legene beste russische Truppen^) volle sechs Tage abgewehrt, eine am- 
kennenswerte Leistung. Zu sofortiger nachdrücklicher Verfolgung fehlte den 
deutschen Truppen aber die Kraft. Wie sie gerade eintrafen, hatten sie nach- 
einander in den Kamps geworfen werden müssen. Jetzt wurden die Ver- 
bände geordnet; es entstand das „Korps Graudenz". 
Um Mitte November begann aus dem Westen der HöhereKaval- 
leriekommandeur Nr.4, Generalleutnant Freiherr v. Hollen, 
mit der 2. und 4. Kavallerie-Division als Verstärkung an der ostpreußischen 
Südgrenze einzutreffen^). Er sollte, gestützt auf das Korps Graudenz, gegen 
die Bahnen nordöstlich Warschau vorgehen und damit den russischen 
ig. ms 22. Ro- Armeen in Westpolen den Lebensnerv abschneiden. Am 19. N o v e m ber 
ve«ber. das Korps Graudenz den Russen über die Grenze; diese wichen am 21. 
von Mlawa auf Zjechanow zurück. Am gleichen Tage warf Generalleutnant 
v. Garnier mit seiner 4. Kavallerie-Division nördlich dieses Ortes feindliche 
Kräfte zurück; er selbst wurde schwer verwundet. Währenddessen hatte der 
Westflügel des Korps Graudenz, eine gemischte Brigade von sechs Batail¬ 
lonen und drei Batterien, im Anschluß an das Korps Thorn Sjerpez er- 
reicht, die 4. Kavallerie-Division stand bei Bjesun, die Masse des Korps 
Graudenz, ohne Landsturm 26 Bataillone, 6 Schwadronen und 13 Batterien, 
mit der Division Breugel an der Straße Mlawa—Zjechanow, mit der 
Division Wernitz, die inzwischen nach Osten verschoben worden war, ander 
Straße Mlawa—Prasnysch. Der Oberbefehlshaber Ost trieb scharf vor¬ 
wärts^). 
Am 22. November räumten die Russen Zjechanow. Das I. tmkesta- 
nische Korps sollte nach Gefangenenaussagen mit der Bahn abbefördert 
I. turkestanisches Korps mit 4. Don-Kosaken-Division und Assuri-Reiter-Bri- 
gade. — -) S. 103. — s)S. 191 f.
	        
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