Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

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Die ostpreußische Front im November und Dezember. 
14. bis tk. No- kurzen Novembertages war die 3. Reserve-Division gegen diesen Feitz 
cm kaum vorwärtsgekommen, das I. Armeekorps mit dem rechten Flügel bis 
drei Kilometer südöstlich Gawaiten, mit dem linken bis über die Nomine 
Dagegen war die 1. Kavallerie-Division, von überlegenem Gegner ange- 
griffen, einige Kilometer nach Westen ausgewichen. Auf dem äußerste» 
Nordflügel drückte starke russische Reiterei gegen die linke Flanke der Land- 
wehr-Division Königsberg und erreichte mit Teilen die von Gumbinnen 
nach Norden führende Straße; die Landwehr-Division wurde genötigt, eine 
Aufstellung näher an Gumbinnen zu nehmen. 
General v. Velow wollte den Angriff auch am 15. November 
fortsetzen. Wenn es gelang, die beherrschende russische Stellung auf den 
Trakischker Bergen zu nehmen, hoffte er, die feindliche Front doch noch 
„auftollen" zu können. Auf dem bedrohten Nordflügel sollte die 1. K«. 
vallerie-Divifion und die Kavallerie des I. Armeekorps und der Landwch. 
Division Königsberg die feindliche Reiterei zurückwerfen. Aber auch an 
diesem Tage machte der Angriff nur ganz geringe Fortschritte. Die 9. Land- 
wehr-Brigade, nach Abzug der 1. Kavallerie-Division von Nordosten her 
umfaßt, wurde in die Abwehr gedrängt. General v. Velow entschloß sich, 
den Angriff einzustellen; Knappheit an Munition sprach dabei entscheidend 
mit. Man mußte sich damit begnügen, den Russen einen kräftigen Schlag 
versetzt zu haben. Die deutsche Truppe, vor allem das I. Armeekorps, fühlte 
sich als Sieger; abermals hatte sie dem Gegner 5000 Gefangene und 
17 Maschinengewehre abgenommen; er hatte an vielen Stellen weiße 
Flaggen gezeigt und schien erschüttert. So war es eine Enttäuschung, daß 
es doch wieder rückwärts gehen sollte. 
Am Morgen des 16. N o v e m b e r wurde die deutsche Front in eine 
Stellung zurückgenommen, die, von Darkehmen an der Angerapp in nord- 
östlicher Richtung verlaufend, Gumbinnen noch umschloß. Nachhuten »er- 
schleierten die Bewegung, aber nur bei der Landwehr-Division Königsberg 
und bei der 1. Kavallerie-Division hatten sie zu kämpfen. Die Verkürzung 
der Front, die immerhin noch 35 Kilometer für nur 3a/2 Divisionen maß, 
gestattete, der Festung Lützen die inzwischen dringend nötig gewordene Ver- 
stärkung (70. Landwehr-Vrigade) zuzuführen und die 1. Infanterie-Division 
als Reserve bei Gumbinnen auszuscheiden. General v. Velow war ent- 
schloffen, die Verteidigung auch weiterhin offensiv zu führen. 
Die Mafurifchen Seen mit den Befestigungsanlagen von Löhen bil- 
deten den Eckpfeiler für die Verteidigung O st Preußen 31). Md- 
i) 23b. Ii, S. 41.
	        
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