Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

Der Angriff gegen die untere Bsura. 
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sische Korps südlich der Straße von Msurki, das Garde-Kavalleriekorps 
Gillenschmidt nebst 7. Infanterie-Division und das Kavalleriekorps Nowi- 
kow nördlich dieser Straße standen, wurde es fraglich, ob der Nordflügel der 
Armee Woyrsch und nördlich der Straße Msurki—Petrikau das Kavallerie- 
korps Frommel und die Landsturm-Division Menges des Korps Gerok ge- 
niigen würden, den künftig um ein ganzes Korps verstärkten Feind in Schach 
zu halten. General v. Linsingen hielt den Frontalangriff über die Miasga 
wegen der Unsicherheit der Lage in seiner Flanke nicht mehr für angebracht, 
sondern wollte in der Nacht zum 10. Dezember nach Süden abmarschieren 
und erst einmal den Gegner bei Petrikau schlagen. General v. Mackensen 
ließ aber antworten, daß „es bei dem Angriff nach Osten über die Miasga 
verbleiben müsse", unter starker Staffelung hinter dem rechten Flügel. 
Daraufhin verstärkte General v. Linsingen die gegen Petrikau sichernden 
Kräfte, Kavalleriekorps Frommel und Landsturm-Division Menges, durch 
die 48. Reserve-Division, so daß auch diese für den Angriff nach Osten 
ausfiel. 
Ein Armeebefehl ist für den Angriff am 10. Dezember nicht 
mehr gegeben worden. Die Korps hatten nach den am Morgen des 
8. Dezember mündlich erteilten und in Ferngesprächen später ergänzten 
Weisungen zu handeln. Der Angriff war überall gegen einen Feind zu 
führen, der sich schon seit Tagen zur Abwehr eingerichtet und starke Stel- 
lungen ausgebaut hatte. Für einen Angriff gegen eine „befestigte Feld- 
Mung", wie er jetzt bevorstand, sahen schon die Friedensvorschriften für 
den ersten Tag nur das Heranarbeiten der Infanterie und die Feuereröffnung 
der Artillerie vor, um möglichst am folgenden Morgen zum entscheidenden 
Einbmch zu gelangen. Die Erfahrungen, vor allem im Westen, hatten aber 
gelehrt, daß der Kampf sich oft noch sehr viel länger hinziehe; damit war auch 
hier zu rechnen, denn der Gegner hatte fast überall mehrere Linien hinter- 
einander ausgebaut. Grundsätzlich hatte das Oberkommando den Korps 
befohlen, „bei dem allgemeinen Angriff nicht auf den Nachbar zu warten, 
sondern selbständig vorwärts zu schreiten". Im übrigen kannten gerade 
das II. Armeekorps, das Korps Fabeck und das III. Neservekorps, die an 
entscheidender Stelle auf den Flügeln angesetzt waren, den Gang solcher 
Kämpfe aus frischer eigener Erfahrung im Westen. Besonders auf dem 
Nordflügel bei Lowitsch—Ilow, wo die Hauptentscheidung lag, war zu 
«warten, daß sie sich langwierig und schwer gestalten würden, denn der 
Gegner schien hinter diesem Flügel sehr starke Reserven zu haben; Flieger 
wollten jetzt bei Skjernewize mindestens eine Division, bei Sochatschew
	        
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