Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

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Der Fortgang der Kämpfe in Polen und Galizien. 
».Dezember, will bei dem allgemeinen Angriff den Hauptstoß auf den Flügeln, besonders 
mit dem erheblich verstärkten linken Flügel führen, welch letzterer in die 
rückwärtigen Verbindungen des Feindes stoßen soll." 
Dabei mußte der Angriff des Südflügels von Anbeginn darunter 
leiden, daß die rechts anschließende Armee Woyrsch nicht die Kraft 
besaß, den Angriff mitzumachen. Als dort General v. Böhm am 7. De- 
zember, nach Eintreffen der allerdings durch Verluste schon erheblich K- 
schwächten österreichisch-ungarischen 27. Infanterie-Division, Wiederaus- 
nähme des Angriffs vorgeschlagen hatte, hatte ihn Generaloberst v. Woyrsch 
darauf hingewiesen, daß es angesichts der Gesamtlage einstweilen nur aus 
Festhalten der Stellung ankomme. Am folgenden Tage konnte die inzwischen 
ebenfalls am Nordflügel der Armee angelangte deutsche 15. Referve-Infan- 
terie-Vrigade der 1. Garde-Reserve-Division^) im Gegenangriff IM Ee- 
sangene einbringen. Sonst waren die Tage ohne Kämpfe von größerer 
Bedeutung vergangen. Schon der Mangel an Munition gebot Zurtiil- 
Haltung. 
Angesichts dieser Verhältnisse in der Südflanke der 9. Armee mußte die 
Gruppe Linsingen Teile des Korps Gerok als Flankenschutz zurückhält 
».Dezember. Das II. Armeekorps und das XL Armeekorps drückten am 9. D ezember 
die noch westlich der Miasga stehenden schwachen Sicherungen des Gegners 
über den Abschnitt zurück, sahen sich dann aber stark besetzten Stellungen 
gegenüber, die zum Teil noch alte deutsche Anlagen aus den Tagen vor 
Vshesiny sein mochten. Auf dem linken Armeeflügel brachte der Angriff des 
Korps Fabeck abermals nur unbedeutende und verhältnismäßig teuer er- 
kaufte örtliche Erfolge bei Wsheliwy; man stieß dabei auch auf Draht¬ 
hindernisse. Das III. Reservekorps unter General der Infanterie v. Veseler, 
das bis zu den angewiesenen Marschzielen, Slubize für die 5. und Gombin 
für die 6. Referve-Division, 30 bis 40 Kilometer zurückzulegen hatte, er- 
reichte diese Orte — wie es im Kriegstagebuch heißt — „nach sehr an- 
strengenden Märschen unter großen Marschverlusten mit den meiste» 
Truppenteilen erst spät in der Nacht". Das schwere Feldhaubitz-Vataillon 
des Korps konnte erst am 11. Dezember, das zugeteilte Mörser-Vataillm 
gar erst am 12. die Front erreichen. 
Inzwischen hatten Flieger vor dem Südflügel der Armee gegen Mittag 
eine etwa 17 Kilometer lange Kolonne beobachtet, die sich, von Südosten 
kommend, Petrikau näherte; nach Funksprüchen wurde dort das russische 
XIV. Korps erwartet. Da westlich Petrikau schon bisher das III. kauka- 
i) 6.276.
	        
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