Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

Erwägungen für den Dp^rn-Angriff. 
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erging an die 6. Armee die Mitteilung, daß die 4. Infanterie-Division 
sowie das Bataillon schwerer Feldhaubitzen und das Generalkommando des 
II. Armeekorps (bisher 1. Armee) am 5. in Lille zur Verfügung der Armee 
eintreffen werde. Der Kommandierende General, General der Infanterie 
v. Linsingen, sollte, weil dienstälter, nicht unter General v. Fabeck verwendet 
werden. Der 4. Armee wurde tags darauf das Eintreffen der von der 
5. Armee kommenden 9. Reserve-Division am 6. November in Courtrai in 
Aussicht gestellt. Am Näheres über den Einsatz dieser Kräfte und Nicht- 
linien für künftiges Handeln der beiden Armeen zu vereinbaren, sandte 
General v. Falkenhayn am 4. November seinen ersten Gehilfen, Oberst 
Tappen, zu den Oberkommandos der 4. und 6. Armee. Dieser traf am 
Nachmittag in Thielt, dem Hauptquartier der 4. Armee, ein. 
Bei der 4. A r m e e war der Abschnitt an der Küste der Marine-Divi- 4 
sion1) und der 38. Landwehr-Brigade") übertragen worden. An sie schloß ' vemv'-r. 
sich die 4. Ersatz-Division, dann gegenüber Dixmude und südlich die 
43. Reserve-Division, beide Divisionen zusammengefaßt unter dem General- 
kommando des XXII. Reservekorps. Weiter südlich bis gegen Bixschote 
stand das XXIII. Reservekorps, dann nördlich Langemarck das III. Reserve- 
korps mit der 44., der 5. und der 6. Reserve-Division. Das XXVI. und 
XXVII. Reservekorps bildeten mit der Front nach Südwesten und Westen 
den linken Flügel der Armee"). 
Darüber, daß die Offensive trotz des durch die Überschwemmung ver- 
ursachten Zurückgehens des rechten Flügels hinter die Mer-Riederung fort- 
gesetzt werden müsse, bestand beim Oberbefehlshaber der 4. Armee, Herzog 
Albrecht von Württemberg, kein Zweifel. Ein am 4. November erlassener 
Tagesbefehl gab dem Ausdruck. Nördlich der Gegend von Drie Grachten 
konnten freilich nur noch örtliche Kämpfe an der Küste und um das noch 
vom Feinde gehaltene Dixmude in Frage kommen. 
Die Angriffskraft der jungen Truppen war jetzt sehr gesunken, die 
Gefechtsstärken gering, die Zahl der Unterführer in bedenklichem Maße zu- 
sammengeschmolzen. Dazu kamen der Einfluß des nassen Niederungslandes 
und die völlig ungenügende Ausstattung mit dem zur Bezwingung der 
feindlichen Feldbefestigungen erforderlichen Gerät (Pioniermaterial, Minen- 
werfer usw.). Sollte ein entscheidender Erfolg erreicht werden, so war der 
Einsatz einer frischen Truppe notwendig. 
i) Am 3. November war die Aufstellung des Marinekorps angeordnet worden; 
doch konnten die neu gebildeten beiden Divisionen erst am 29. von den Kommandeuren 
übernommen werden. — 2) Band V, S. 345. Am 8. November der 'Marine-Division 
unterstellt. — 3) Siehe Kriegsgliederung Band V,S. 593/94.
	        
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