Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

Die Einnahme von Lods. 
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gesiegt. Drei Wochen nach dem Tage, an dem sich die „Dampfwalze" 
gegen die deutsche Grenze in Bewegung setzen sollte, standen nicht die 
Russen in Schlesien und Posen, sondern das an Zahl weit unterlegene 
deutsche Ostheer hatte mit der Einnahme von Lods tief im westlichen Polen 
festen Fuß gefaßt. 
Z. Der Angriff der 9.Armee gegen die untere Bsura. 
Karten und Skizzen: Nr. 19. und 20. 
Am 2. Dezember waren Generalfeldmarschall v. Hindenburg und 2.Dezember. 
General Ludendorff in Breslau gewesen, um an einer Besprechung 
des Generals v. Falkenhayn mit General v. Conrad teilzunehmen, die dort 
in Gegenwart des Deutschen Kaisers und des Erzherzogs Friedrich statt- 
fand. Dabei hatte General v. Falkenhayn über die Lage im Osten 
gesagt): „Die Operation, die bei der 9. Armee im Gange ist, kann nur 
glücken, wenn die Vundeshilfe auch ferner gewährt wird, wenn die öfter- 
reichisch-ungarische Armee alles daransetzt, um ihren Feind zu fesseln. Der 
Feind versucht ununterbrochen, Kräfte nach Norden zu schieben. Darauf 
muß der größte Wert gelegt werden, daß unter keinen Umständen der Druck 
nachläßt, der ausgeübt ist. Anter dieser Voraussetzung kann man hoffen, 
daß bei der 9. Armee ein Erfolg erreicht wird. Was dann weiter? Ich 
kann nur auf dem Standpunkt stehen, es liegt für uns kein Grund vor, nach 
Rußland nachzulaufen; wir können uns begnügen, die Russen über die 
Weichsel und den San zurückzubringen, mögen sie dann tun, was sie wollen. 
Ein solcher Rückzug wird die russische Armee zermürben, wäre aber auch ein 
politischer Erfolg ... Als allgemeiner Gesichtspunkt für die Weiterführung 
der Operationen muß gelten, daß auch in Hinkunft im engsten Zusammen- 
schließen der beiden Verbündeten unsere Übermacht liegt." Demgegenüber 
war General v. Conrad nochmals, aber ohne Erfolg, für Verschiebung be- 
deutender deutscher Kräfte aus dem Westen nach dem Osten eingetreten, 
um eine Entscheidung gegen Rußland zu erreichen. Im übrigen hatte auch 
er betont: „Was nun die nächste große Aufgabe anbelangt, so ist ihr erstes 
Ziel, die Russen hinter die Weichsel zu bringen. Dazu muß der Druck der 
deutschen Ostkräfte in südöstlicher Richtung fortgesetzt werden. Dieser Druck 
ist für die Russen höchst fatal; es darf daher nicht locker gelassen werden. 
3st dieser Erfolg errungen, sind die Russen hinter der Weichsel, dann wäre 
es auch für uns möglich, den Russen südlich der Weichsel eine entscheidende 
]) Wortlaut nach Aufzeichnungen des Oberstleutnants Kundmann, damaligen 
Mgeladjutanten des Generals v.Conrad; hier wiedergegeben nach Conrad V, S. 650 ff.
	        
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