Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

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Der Fortgang der Kämpfe in Polen und Galizien. 
2S.November. Vom XXIV. Reservekorps, das dem Oberbefehlshaber Ost 
unmittelbar unterstand, hatte die 48. Reserve-Division die Warthe D. 
westlich Widawa erreicht. Der fast 100 Kilometer weite Anmarsch war für 
die letzten Teile besonders anstrengend gewesen. Die Division, zu einem 
der neuaufgestellten Reservekorps") gehörend, hatte sich im Westen an ver- 
hältnismäßig ruhiger Front an die Anforderungen des Krieges gewöhnen 
können, war dann aber an der Hauptkampffront der 6. Armee verwendet 
worden. Ihr Anmarsch war durch den Südflügel des bisherigen Korps 
Breslau verschleiert worden, der als „Division Menges" dem 
Kommandierenden General des Reservekorps, General der Infanterie 
v. G e r o k, unterstellt wurde. Im Tagebuch dieses Korps heißt es: „Der 
Gefechtswert des Korps Breslau, das ausschließlich aus Landsturm- und 
Crsatztruppen zusammengesetzt ist, war ein äußerst geringer. Für Angriffs- 
zwecke kamen diese Truppen nicht in Frage"; sie waren vor allem auch ohne 
jede entsprechende Bewaffnung und Ausrüstung. 
Den rechten Flügel der 9. Armee bildete das drei Divisionen starke 
Kavalleriekorps Frommel. Es hatte in der letzten ruhigen 
Woche den Winterbeschlag der Pferde wenigstens notdürftig beenden 
können. In seine Front war die Landwehr°Brigade Schmie- 
decke des bisherigen Korps Breslau eingeschoben. 
Hinter dem Schleier des Kavalleriekorps hatte das II. Armee- 
korps, nach ähnlichem Anmärsche wie die 48. Reserve-Division, den 
Befehlen der Armee entsprechend, in breiter Front die Gegend von Sdunfka- 
Wola und Schadek erreicht. Cs war eines jener Westkorps, die bisher am 
schwersten geblutet hatten, und kam jetzt unmittelbar aus den Kämpfen in 
Flandern. Die Gefechtsstärke seiner Divisionen betrug zwar an 7200 Mann, 
darin waren aber je 2000 Mann soeben eingestellten Ersatzes. 
Nördlich Schadek schloß das Korps Plüskow an. Seinen 
rechten Flügel bildete in weit gedehnter Aufstellung das meist aus Land¬ 
sturm bestehende Korps Posen, dessen Front am Rer scharf nach Osten um- 
bog. Als linker Flügel des Korps war die 38. Infanterie-Division im Ein¬ 
vernehmen mit dem Armee-Oberkommando nach Osten zusammengezogen 
worden und stand jetzt nordwestlich Lutomjersk auf dem nördlichen Ner- 
Ufer. Diese Division hatte die schweren Verluste des 19. November noch 
nicht verwunden; die Gefechtskraft wurde in ihrem eigenen Kriegstagebuch 
mit „50 vom Hundert" angegeben. 
Cs folgte das XVII. Armeekorps, wie bisher verstärkt durch die 
22. Infanterie-Division des XI. Armeekorps, in seinen schon am 18. No- 
Bd. V, S. 272 ff.
	        
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