Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

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Der Krieg im Osten bis zum Jahresschluß. 
I«. November, dahinter Bshesiny erreichen, die 5. Armee mit zwei Korps links neben die 
2. Armee nach Pabianize—Last rücken, mit einem Korps nach Petrika^ 
dieses Korps wurde dann weiter als Heeresgruppen-Reserve zum Vahii- 
transport nach Skjernewize bestimmt. Am 18. November sollte der Angriß 
beginnen und bei der 2. Armee gegen Piontek—Lentschyza, bei der 5. gegen 
Lentschyza—Dombje geführt werden, während die 1. Armee nochmals de» 
Befehl erhielt, durch Angriff Kräfte auf sich zu ziehen. Da die Weichsel- 
Brücke bei Plozk jetzt fertig geworden war, rechnete man bei dieser Armee 
auf baldige Mitwirkung des VI. Korps auf dem rechten Flügel, während 
der linke durch die bei Lowitfch mit der Bahn eintreffenden Truppen ver- 
stärkt werden sollte. Andererseits stellte sich aber am Abend des 16. Ro- 
vember heraus, daß die von Süden anrückenden Korps der 2. und 5. Ar« 
ihre Marschziele nicht rechtzeitig erreichen würden, denn dazu wären vom 
16. früh bis 17. abends 60 bis 100 Kilometer Marsch zu leisten gewesen 
Cs wurde klar, daß der Angriff am 18. November noch gar nicht beginne» 
könne; General Rußki mußte darauf gefaßt sein, daß das Herumwerfen der 
Front nach Norden nicht mehr rechtzeitig gelang. Wenn dieser Fall eintrat, 
wollte er weiter nach Osten zurückgehen; dafür gab er der 2. Armee jetzt schon 
„im Falle des Mißerfolges" die Richtung auf Lowitsch—Skjernewize- 
Rawa an. 
17. November. Am Morgen des 17. Novembers standen das V. und VI. sibi- 
rische Korps der 1. Armee mit dem rechten Flügel westlich Plozk an die 
Weichsel angelehnt, mit dem linken nordöstlich Sychlin hinter dem Pschy- 
sowa-Abschnitt, hinter dem linken Flügel die Garde-Kosaken-Division. Zwei 
Brigaden des VI. Korps sollten im Laufe des Vormittages bei Plozk das 
linke Weichsel-!lfer erreichen. Südlich schloß an die sibirischen Korps hinter 
der Pschysowa westlich Kjernosia das durch die Niederlage bei Kutm 
völlig erschütterte II. Korps an; die Kaukasische Kavallerie-Division 
bis südlich Lowitsch ausgewichen. Gegen das deutsche I. Reservekorps, das 
hier mit etwa 25 Bataillonen und 100 Geschützen allein angriff, standen 
somit im ganzen an 100 russische Bataillone mit 250 Geschützen^) zur Ver¬ 
fügung. Aber der Widerstand des V. sibirischen Korps, das den rechten Flüge! 
bildete, schon zweimal schwer geschlagen war und zunächst allein vom An¬ 
griff getroffen wurde, brach im Feuer der deutschen Artillerie rasch zusammen! 
die gerade eintreffende vorderste Brigade des VI. Korps wurde von de» 
Weichenden mitgerissen; die Brücke von Plozk mußte wieder ausgefahren 
werden. In der rechten Flanke bedroht, begann auch das VI. sibirisch 
*) S. 104 ff. — 2) Soll stärke: 108 Bataillone, 276 Geschütze (nur Feldkanom», 
aber keine leichten und schweren Haubitzen gerechnet).
	        
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