Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

200 Der Krieg im Osten bis zum Jahresschluß. 
,Z. November. Infanterie und P/2 Kavallerie-Divisionen südwärts an. Vei mehr als 
70 Kilometer Frontbreite stand ihr Südflügel bei Mjechow. Die Nach- 
schubschwierigkeiten waren bei dieser Armee noch nicht überwunden, da die 
Bahn einstweilen nur bis Vsin wieder in Betrieb war. 
Die Heeresgruppe der Südwe st front hatte mit 9 Divi- 
sionen Infanterie und 2%Kavallerie-Divisionen der 9. Armee in Russisch.- 
Polen die Rida erreicht. Ihre übrigen Teile, einschließlich des'linken 
Flügels der 9. Armee, insgesamt noch 30 Divisionen Infanterie und 
12Kavallerie-Divisionen, waren an Pschemysl vorbei bis an den Dunajez 
und die Karpaten-Pässe vorgerückt. 
Bei der Heeresgruppe der Nordwe st front wich am 
».November. 13. November nachmittags das V. sibirische Korps vor deutscher Über¬ 
macht von Wlozlawek^) längs der Weichsel ostwärts auf Gostynin aus, 
um hier das übersetzen des VI. sibirischen Korps abzuwarten. Die Ober- 
befehlshaber der 1. und 2. Armee erkannten den Ernst der Lage; bei der 
Nachrichtenstelle der Heeresgruppe hielt man den Vormarsch von Abteilun¬ 
gen von vier deutschen Korps: XXV. Reservekorps, XX., XVII. und 
XI. Armeekorps sowie starker Kavallerie zwischen Weichsel und Warthe als 
erwiesen^). General Rußki selbst hielt aber an seiner einmal gefaßten Mei- 
nung fest, daß die Deutschen im wesentlichen ihre bisherige Kräfteverteilung 
beibehalten hätten. Cr legte den Vorgängen bei Wlozlawek nur geringe 
Bedeutung bei und maß die Schuld am dortigen Mißerfolge allein dem 
V. sibirischen Korps zu. 
Bei solcher Auffassung hatte General Rußki der Obersten Heeres- 
leitung keine Änderungsvorschläge für die große Offensive zu machen. Im 
Heeresgruppenbefehl vom 13. November sagte er über den Feind: 
„Aus der Richtung Thorn gehen höchstens zwei Divisionen vor, ihnen 
gegenüber das V. und VI. sibirische Korps; bei Kalisch etwa ein Korps 
und drei Kavallerie-Divisionen, ihnen gegenüber die 2. Armee; bei Wjelun 
etwa zwei Korps gegenüber der Naht der 2. und 5. Armee; bei Tschen- 
stochau etwa vier Korps, ihnen gegenüber Teile der 5. und 4. Armee." 
Dieser Auffassung entsprechend ordnete er für den 14. November den Vor- 
marsch der 2., 5. und 4. Armee nach Westen an, gegen die Linie Iarot- 
schin—Kattowitz. Das II. Korps der 2. Armee sollte die rechte Flanke 
sichern und daher rechts gestaffelt folgen. Die 1. Armee wurde beauftragt, 
die ganze Angriffsbewegung gegen die untere Weichsel zu decken und dazu 
ihre beiden sibirischen Korps links des Stromes zu verwenden. 
r) S. 69 ff. — 2) Mithin war bis dahin nur das I. Reservekorps nicht erkannt.
	        
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