Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 2. Der Abschluß der Operationen im Westen und Osten (6. 1929)

Die Schlacht bei Lods; Der Oberbefehlshaber Ost. 
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Vergbaubehörden entschloß sich der Oberbefehlshaber Ost, nur die Lahm- 
legung der Förderung auf zwei bis drei Monate durch Zerstörung von 
Förderanlagen und Grubenbahnen vorzubereiten. Vei den Gruben auf 
russischem Gebiete wurden diese Zerstörungen auch ausgeführt; auf deut- 
fchem Gebiete sind die Vorbereitungen am 15. November auf Weisung der 
Obersten Heeresleitung wieder eingestellt worden, nachdem die Gesamtlage 
im Osten durch die Erfolge der 9. Armee gefestigt und durch das Heran- 
kommen der verbündeten 2. Armee ausreichende Abwehr gewährleistet war. 
Hartnäckige, schrittweise Verteidigung der bedrohten Provinzen war 
beabsichtigt. Äußerstenfalls, wenn die 9. Armee zurück mußte, wollte man 
wenigstens das Gebiet in der Nordflanke des russischen Vormarsches sicher 
in der Hand behalten und ordnete dazu den Ausbau einer Abwehr- 
st e l l u n g an, die sich vom Warthe-Knie südlich Posen, unter Ausnutzung 
des Flusses und der Grenzseen, zur Weichsel bei Njefchawa oberhalb von 
Thorn hinziehen sollte. So wurde, während der Angriff der 9. Armee 
weiter ging, doch auch jede nur mögliche Vorbereitung getroffen, den er- 
warteten großen russischen Angriff in der Front abzuwehren. Man rechnete 
zunächst damit, daß er sich schon am 15. oder 16. November vor den Stel- 
lungen der Armee Woyrsch fühlbar machen werde; aber schon bald zeigte 
sich, daß das russische Heer so schnell doch nicht in Bewegung kam. 
Als General v. Conrad am 15. November mitteilen ließ, daß diets.November, 
zum Angriff bestimmten österreichisch-ungarischen Armeen am 16. vom 
rechten Flügel, mit der 4. Armee bei Krakau beginnend, antreten würden, 
meinte der Oberbefehlshaber Ost, man solle noch warten, bis sich der An- 
griff der deutschen 9. Armee auswirke, der bei Kutno gerade großen Erfolg 
zu versprechen schien; man solle die Russen, wie es General v. Conrad 
ursprünglich selbst geplant hatte, erst angreifen, wenn sie sich gegen Krakau 
und die Stellungen der 1. Armee festgerannt hätten. Aber der Gegner hielt 
sich gerade hier völlig zurück. General v. Conrad erachtete es unter diesen 
Umständen für geboten, an dem schon für den folgenden Morgen, den 16. No- 
vember, befohlenen Angriff seiner 4. und anschließend auch der I.Armee 
festzuhalten'). 
Am 15. November ging aber auch die Antwort des Erzherzogs 
Friedrich auf das Schreiben des Generalobersten v. Hindenburg vom 
12. Novembers ein. In ihr war dargelegt, daß im Osten nach wie vor 
all es — also auch die Haltung Bulgariens und Rumäniens — nur davon 
abhänge, daß „Deutschland so viel Streitkräfte nach dem Osten dirigiert, 
daß es den vereinigten verbündeten Heeren gelingt, die russische Armee zu 
Näheres S. 237 f. — --) S. 56.
	        
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