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Die Operationen in Frankreich und Belgien.
Rücken des der 4. Armee gegenüberliegenden Gegners). Die Besprechung
mit Herzog Albrecht von Württemberg befaßte sich ebenfalls in der Haupt-
fache mit dem Angriff der 5. Armee. Das Oberkommando 4 wurde zu
engstem Zusammenwirken mit der Nachbararmee aufgefordert. Der Chef
des Generalstabes der 4. Armee, Generalleutnant Freiherr v. Lüttwitz, begab
sich noch am Nachmittage des 21.September nach Stenay, um für den
nächsten Tag die erforderlichen Vereinbarungen zu treffen.
Sowohl bei der 4. Armee wie auch beim Armee-Oberkommando 3, das
General v. Falkenhayn in den Mittagsstunden aufsuchte, bestand die Auf-
faffung, daß der Feind seine Stellungen ausbaue und Vor- und Schein¬
stellungen anlege. Beim Oberkommando 3 wurde über die Möglichkeit der
Wiederaufnahme der Offensive beraten.
In den frühen Nachmittagsstunden des 21. September fuhr General
v. Falkenhayn zu Generaloberst v. Vülow nach Witry les Reims, dem
Gefechtsstande des Armee-Oberkommandos 2, wo sich auch Generaloberst
v. Heeringen eingefunden hatte. Roch vor Antritt seiner Fahrt hatte
General v. Falkenhayn die Meldung des Armee-Oberkommandos 2 er-
halten, daß nach der Auffassung des Generalobersten v. Bülow die Cnt-
scheidung nunmehr auf dem Westflügel liege^).
In der Besprechung führte Generaloberst v. Heeringen aus, daß die
Fortsetzung der Offensive im Bereich der 7. Armee nicht möglich sei. Cs wäre
eine Art Festungskrieg entstanden. Für diesen sei die Ausdehnung der
Korps zu groß (VII. Reservekorps reichlich 9 km), besonders bei Berück¬
sichtigung der geringen Gefechtsstärken der Truppen. Die Bildung kämpf-
kräftiger Schützenlinien sei ausgeschlossen. Für die Fortsetzung des An-
griffs seiner Armee wäre mindestens eine neue kampfkräftige Division nötig.
Selbst wenn es gelänge, in langwierigem verlustreichen Kampfe den Gegner
bis an und über die Aisne zurückzuwerfen, sei es unmöglich, mit den jetzt
vorhandenen Kräften und bei dem Mangel an Munition die feindliche
Stellung jenseits der Aisne anzugreifen. Die 7. Armee könne nur die
Höhenstellung halten und den Versuch machen, den Feind zu feffeln. Aber
selbst hierfür sei eine Verstärkung um eine gemischte Brigade Wünschens-
tvert. Zum Schluß seiner Ausführungen streifte Generaloberst v. Heeringen
die operative Lage des Westheeres. Cr erklärte, daß es zur Crringung eines
entscheidenden Erfolges unbedingt nötig sei, von einem Flügel aus mit
starken Kräften anzugreifen und dadurch die Entscheidung auch in der Front
herbeizuführen.
Generaloberst v. Bülow hatte seine Auffassung der Lage bereits vorher
J) S. 73. — 2) S. 72.