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Die Operationen in Frankreich und Belgien.
Division, die am Abend des 17. September erst bis Semide gelangt war,
Veränderungen in der Kampffront vorzunehmen. Die Übernahme der
Stellung wurde nunmehr für die Nacht vom 18. zum 19. September ver¬
einbart.
Die Lage bei der 4. Armee sah die Oberste Heeresleitung um die
Mittagszeit des 17. September für so gefestigt an, daß sie an Stelle der
bisher als Armeereserve bereitgestellten und inzwischen der 3. Armee über-
wiefenen 12.Infanterie-Division eine andere Division als Reserve bei
Somme Py verlangte. Herzog Albrecht von Württemberg vermochte dieser
Forderung nur in beschränktem Amsang Rechnung zu tragen, da seine
Armee selbst angegriffen war; er begnügte sich mit der Vereitstellung einer
gemischten Brigade.
Bei der 5. Armee blieb der erwartete Angriff des Gegners am
17. September wiederum aus. Vor der Front des XIII. Armeekorps
wurden Schanzarbeiten festgestellt. Man gewann den Eindruck, daß der
Feind nicht stark sei. Aus einer aufgefangenen Meldung wurde bekannt,
daß das französische XV. Korps gegenüber dem deutschen XVI. Armee-
korps und VI. Reservekorps eine Verteidigungsstellung bezogen hatte. Am
die Lage zu klären, entschloß sich der Kommandierende General des
XIII. Armeekorps, General der Infanterie v. Fabeck, im Einverständnis
mit dem Armee-Oberkommando 5zu einem Vorstoß am Ostrande der
Argonnen entlang. Die 26. Infanterie-Division erreichte unter leichteren
Kämpfen die Höhe bei Montblainville, wo sie haltmachte. Eine Seiten-
deckung drang in den Argonnen bis La Viergette vor. Auf der übrigen
Front der S. Armee ruhte am 17. September der Kampf, um die hierdurch
ersparte Munition beim XIII. Armeekorps einsetzen zu können.
Die im Laufe des 16. und 17. September eingehenden Nachrichten
über den Feind ergaben zum ersten Male das Bild, daß sich die Ver-
fchiebungen nach Westen innerhalb der französischen Front jetzt auch auf
den Raum zwischen Reims und Verdun fortpflanzten. Vor der 3. Armee
wurden durch Flieger der Marsch einer feindlichen Kolonne durch Vaconnes
nach Westen sowie Truppenversammlungen bei Thuizy beobachtet
Mehrere französische Verbände, die bisher vor der deutschen 4. und ö.
Armee angenommen waren, tauchten in dem Kampfbereich der 2. Armee
auf. Die Oberste Heeresleitung drängte unter diesen Am ständen jetzt auch
bei den Armeen der Heeresmitte schärfer als bisher auf offensive Betäti-
gung, um die Franzosen zu fesseln und die Truppenverschiebungen in west-
licher Richtung zu verhindern^). Es blieb den Oberkommandos aber nach
J) 6.58.