Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

5. Armee und Armee-Abteilung Strantz am 15. und 16. September. 
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korps^) abzuwarten, das am 17. September bei Anserweiler die Nied er- 
reichen konnte. 
Auch am 17. September blieb die Lage in der Heeresmitte im September, 
wesentlichen unverändert. Die 3. A r m e e wollte ursprünglich mit dem 
XII. Reservekorps, das unter dem Befehl des Generals der Artillerie 
v. Kirchbach stand, angreifen. Bevor jedoch diese Absicht zur Durchführung 
gelangte, gingen die Franzosen an diesem Teil der Front selbst zum Angriff 
über, gegen den sich das XII. Reservekorps nur mit Mühe behauptete. Das 
XIX. Armeekorps blieb unbehelligt. Dort bestand sogar der Eindruck, daß 
der Feind sich schwäche. Der Kommandierende General, General der 
Kavallerie v. Laffert, sprach am Abend des 17. September dem Ober- 
kommando gegenüber die Absicht aus, am nächsten Tage vorzugehen. Dieses 
erhob indes im Hinblick auf den noch unsicheren Ausgang der Kämpfe beim 
XII. Reservekorps Einspruch. 
Zwischen der 3. und 2. Armee fanden im Laufe des Tages unter 
Vermittlung der Obersten Heeresleitung Verhandlungen statt, die eine 
Verschiebung der Armeegrenze nach Westen zum Ziel hatten. General- 
oberst v. Bülow hatte in einem Fernspruch an die Oberste Heeresleitung 
von 8° vormittags dringend um Verstärkungen gebeten^) und zugleich 
vorgeschlagen, daß der rechte Flügel der 3. Armee sich bis zum Fort 
de la Pompelle ausdehnen solle, damit die 2. Armee über die 2. Garde- 
Infanterie-Division zur Verwendung auf dem rechten Armeeflügel ver- 
fügen könne. Angesichts der schweren Kämpfe, in die das XII. Reserve- 
korps inzwischen verwickelt war, machte General der Kavallerie v. Einem 
indessen die Übernahme des Abschnittes durch die 3. Armee von der Zu- 
Weisung von Verstärkungen abhängig. Um den Wünschen beider Armee- 
Oberkommandos gerecht zu werden, überwies die Oberste Heeresleitung die 
bei der 4. Armee als Reserve bereitgestellte 12. Infanterie-Division mit dem 
Generalkommando des VI. Armeekorps der 3. Armee und setzte sie nach 
Moronvilliers in Marsch. Mit der sofortigen Ausdehnung des rechten 
Flügels der 3. Armee bis zum Fort de la Pompelle, der Generaloberst 
v. Bülow große Bedeutung beimaß, erklärte sich General v. Falkenhayn, 
auch ohne daß das Eintreffen der 12. Infanterie-Division abgewartet werde, 
einverstanden. Das Herauslösen der 2. Garde-Infanterie-Division und die 
Ausdehnung der 3. Armee gelangten aber in der Nacht vom 17. zum 
18. September schließlich doch nicht mehr zur Durchführung, da das Ober- 
kommando der 3. Armee sich weigerte, vor dem Eintreffen der 12. Infanterie- 
y S. 24. — 2) S. 43. 
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