Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
Die über Hombleux (5 lim westlich Ham)—Freniches—Lagny mar¬ 
schierende 17. Reserve-Division gelangte nach Vertreibung einer feindlichen 
Kavallerie-Division bei Cuy bis Thiescourt. Sie konnte am nächsten 
Tage von hier aus den Angriff der 18. Reserve-Division bei Carlepont— 
Cuts durch Vorgehen über Ribscourt auf Bailly unterstützen und zugleich 
die Flanke gegen feindliche Kräfte schützen, die in den Mittagsstunden des 
13. September im Anmarsch von Clermont auf Compiögne und nördlich 
gemeldet waren. Die 7. Kavallerie-Division des Generalleutnants v. Heyde- 
breck, die dem IX. Reservekorps unterstellt war und dessen Vormarsch in 
der rechten Flanke begleiten sollte, erreichte, ohne mit dem Feinde in Ve- 
rührung zu kommen, am Abend Candor (10 km nordwestlich Royon). 
Trotz des unbefriedigenden Verlaufes der Kämpfe war Generaloberst 
v. V ülo w zur Fortsetzung des Angriffs mit verstärkten Kräften am lö.Sep- 
tember entschlossen. Cr verfügte jetzt auch über das XVIII. Armeekorps, 
das am 15. September bis Roizy, Menil Lepinois und Aussonce heran- 
gezogen war*). Cs sollte am 16. September 11° vormittags hinter dem 
VII. Armeekorps bei Aumenancourt—Bourgogne angriffsbereit stehen. Um 
dem rechten Flügel der 2. Armee eine noch größere Stoßkraft zu geben, 
ordnete Generaloberst v. Vülow das Herausziehen des X. Armeekorps an, 
dessen Abschnitt auf das X. Reservekorps und die 2. Garde-Insanterie- 
Division verteilt wurde. Cs hatte sich bis zum 16. September 10° vor- 
mittags bei Witry les Reims bereitzustellen. Den Befehl zum Beginn 
des Angriffs und die Angriffsziele beabsichtigte Generaloberst v. Vülow 
erst am Morgen des 16. September zu geben. 
Generaloberst v. Heeringen war von der entscheidenden Bedeutung 
der Kämpfe zwischen Soissons und Reims ebenso durchdrungen wie 
Generaloberst v. Vülow. Cr beurteilte die Lage am Abend des 15. Sep- 
tember dahin, daß zwar eine Bedrohung der rechten Flanke und der rück¬ 
wärtigen Verbindungen der 1. und 7. Armee ohne Zweifel vorliege, daß 
aber gleichzeitig die 1., 7. und 2. Armee in der Front um die Entscheidung 
kämpften. Der Ausgang dieser Kämpfe war nach seiner Auffassung wichtiger 
als die zu erwartende vorübergehende Störung des Nachschubes auf dem 
rechten Heeresflügel. Seinem Angriffsbefehl für den 16. September 
lag der Gedanke zugrunde, die auf dem nördlichen Aisne-Ufer be- 
findlichen Franzosen durch konzentrischen Angriff zu vernichten. Das 
VII. Reservekorps sollte auf Vendresse—Paissy, also in fast östlicher Rich- 
tung vorgehen, das XV. Armeekorps die Höhen von Craonne nehmen, linker 
1) S. 20 und 27.
	        
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