Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Der Vorstoß des I. Armeekorps gegen den Njemen. 
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gegen Überraschungen aus dem Waldgelände im Süden wurde ein Regi- 
ment der 2. Division gegen Sopozkinje vorgeschoben. Die 3. Referve-Divi- 
sion (ohne ein Regiment, das in Augustow blieb) erreichte die Gegend süd- 
lich von Seiny und schob Teile bis Kopziowo vor. 
Am 25.September stellte die 2. Infanterie-Division fest, daß bei 
Druskjeniki Gegner in verstärkter Stellung auf dem östlichen Njemen-Ufer 
stand. General v. Franyois setzte den Angriff auf den nächsten Tag fest 
und zog die Hintere, 1. Infanterie-Division links neben die 2. Division 
auf Sereje vor. Die 1. Kavallerie-Division rückte von dort nach Süden, 
um zum Vorstoß gegen die Bahn bereit zu sein. Eine Erkundung der 
Division gegen Meretsch führte zu Kämpfen; der Gegner schien sich im 
dortigen Njemen-Vogen einen weiten Brückenkopf auf dem Westufer ge- 
schaffen zu haben, aus dem er jederzeit vorstoßen könnt«. 
Als General v. Fran«zois schließlich am 26. September mittags2s.und27.sep- 
nach den letzten Vorbereitungen den Befehl zum Angriff auf Druskjeniki tem6cr* 
geben wollte, ging eine Fliegermeldung bei ihm ein, nach der die große 
Straße auf dem östlichen Njemen-Ufer von Olita über Meretsch fast 
bis Druskjeniki hin von einer Kolonne aller Waffen bedeckt war, die süd¬ 
wärts marschierte und auf ein Armeekorps geschätzt wurde. General v. Fran- 
gois entschloß sich, auf den Übergang über den Njemen zu verzichten. Von 
Süden drückte der Gegner gegen die Kanalübergänge bei Augustow und die 
Seen-Cngen südlich Seiny vor. Das Armee-Oberkommando hielt die Lage 
des I. Armeekorps am Njemen trotzdem noch nicht für bedenklich. Das 
Unternehmen gegen die Eisenbahn sollte zwar aufgegeben werden, dafür aber 
sollte das Korps am 27. September am Njemen Übergangsabsichten vor- 
täuschen, um den Gegner an etwa geplanten Abtransporten zu hindern. 
Zum Schutze der Flanken wurde die inzwischen in Suwalki eingetroffene 
6. Landwehr-Brigade auf Augustow, die 1. Reserve-Division des 
I. Reservekorps von Kalwaria auf Simno angesetzt. Beim I. Armeekorps 
befahl General v. Franczois für die 2. Infanterie-Division Scheinangriffe 
gegen Sopozkinje und Druskjeniki, für die 1. Kavallerie-Division gegen den 
Brückenkopf westlich Meretsch. Die 1. Infanterie-Division sollte von 
Sereje her die Kavallerie unterstützen und mit schwachen Teilen gegen die 
feindlichen Stellungen an der Straße nach Olita vorfühlen. 
Diese Anordnungen führten am 27. September zu kleineren Ge- 
fechten bei Druskjeniki, westlich Meretsch und südwestlich Olita, wo der 
Gegner vor der 1. Reserve-Division zurückwich. Einstweilen lag an der 
Njemen-Front selbst kein Anlaß zu Besorgnissen vor. Dagegen drängte der 
Feind scharf gegen Augustow, wo er südlich der Stadt auf dem Westufer des 
Kanals festen Fuß faßte und gegen die Straße Augustow—Grajewo vor¬
	        
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