Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
In Ergänzung der für die 6. Armee getroffenen Anweisungen wurde 
zur Regelung der Befehlsverhältnifse auf dem linken Heeresflügel an 
General der Infanterie Freiherrn v. Falkenhausen am 15. September sol- 
gendes befohlen: „Die vorliegenden Nachrichten machen es wahrscheinlich, 
daß der Gegner den größten Teil seiner Kräfte von der befestigten Ostfront 
fortgezogen hat. Seine Majestät befehlen daher, daß alle verfügbaren 
Teile der 6. Armee andere Verwendung finden. Euer Exzellenz wird der 
vom Oberkommando der 6. Armee bereits vorbereitete Schutz von Elsaß- 
Lothringen zwischen Metz und Straßburg übertragen. ... An Truppen 
werden zur Verfügung gestellt: I. bayerisches Reservekorps, Garde-, 4., 8., 
10. und 19. Ersatz-Division, bisheriges Korps Eberhardt. Die Festung 
Straßburg wird unterstellt. Sie muß dauernd verteidigungsbereit sein. . . . 
Am 17. ist der Befehl zu übernehmen. . . . Den Schutz des Oberelsaß 
behält der Stellvertretende Kommandierende General XIV. Armeekorps." 
Gleichzeitig mit dem Abtransport der 6. Armee befahl General 
v. Falkenhayn die Wiederaufnahme des Angriffs der Armee-Abteilung 
Strantz auf die Maas-Forts. Der Befehl an die Armee-Oberkommandos 5 
und 6, an das V., III. bayerische, XIV. Armeekorps und das Gouvernement 
Metz lautete im Auszuge: 
„Die vorliegenden Nachrichten machen es wahrscheinlich, daß der 
Gegner den größten Teil seiner Kräfte von der befestigten Ostfront fort- 
gezogen hat. Die Fortnahme der Sperrbefestigungen, zunächst der Forts 
Troyon, Les Paroches und Camp des Romains, gewinnt wieder Aussicht 
auf Erfolg. . . . General v. Strantz mit unterstelltem V. Armeekorps, 
III. bayerischem Armeekorps, Festung Metz mit Hauptreserve Metz und 
bayerischer Kavallerie-Division hat unter Sicherung gegen Verdun und 
Toul—Nancy diesen Angriff durchzuführen. . . . XIV. Armeekorps ist 
nach südlich Metz in Marsch gesetzt. Eintreffen etwa 18. September vor- 
mittags. Zur Abwehr feindlicher Ausfälle kann es herangezogen werden. 
Es wird hierzu ebenfalls dem Befehl des Generals v. Strantz unterstellt. 
XIV. Armeekorps wird später abbefördert werden. . . ." 
Allem Anschein nach ist der Entschluß zum Angriff auf die Maas- 
Forts grundlegend beeinflußt worden durch die Auffassung, die sich im Laufe 
des 15. September über die im Räume Verdun—Toul stehenden französischen 
Kräfte gebildet hatte. Die Erkundungen dek letzten Tage hatten auf den 
Eötes Lorraines und in der Woevre-Ebene nur feindliche Kavallerie und 
schwache Infanterie festgestellt. Auf den Eotes wurde geschanzt. Es unterlag 
kaum einem Zweifel, daß die Franzosen im Begriff standen, auch aus diesem 
Teil ihrer Front Kräfte zur Verstärkung ihres Westflügels herauszuziehen. 
Darüber hinaus verfolgte General v. Falkenhayn mit dem Unternehmen
	        
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