Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Neugliederung des Ostheeres. 
411 
Stellvertretende Generalkommandos des L, XVII., 
XX. Armeekorps mit den Festungen und Truppen ihres Bereiches 
in demselben Umfange wie bei der 9. Armee. 
Die Aufgaben des Ostheeres wurden in einem Vesehl der Obersten 
Heeresleitung vom 17. September endgültig dahin festgelegt, daß die 
„9. Armee selbständig im Einvernehmen mit der öfter- 
reichischen Heeresleitung gegen Flanke und Rücken 
der zunächst erreichbaren, den Österreichern folgen- 
den russischen Heeresgruppe vorzugehen" habe. — Die 
8. Armee sollte „Ost- und We st Preußen gegen erneuten 
russischen Einfall" schützen. Die Hauptreserven von Posen, 
Thorn und Graudenz hatten „Grenzsicherungen gegenüber ihren Festungen 
zu übernehmen, zu späterem offensiven Vorgehen bereit". 
Als Generaloberst v. Hindenburg Ostpreußen verließ, hatte er den An- 
Ordnungen, die er dort bisher als Oberbefehlshaber der 8. Armee getroffen 
hatte, nichts hinzuzufügen. Die nächste Aufgabe dieser Armee sollte ein 
Vorstoß gegen die wichtige russische Aufmarschbahn Grodno—Warschau 
sein'). 
über die Führung der Operationen der 9. Armee hatte inzwischen 
General Ludendorff die nötigen Vereinbarungen mit der österreichisch- 
ungarischen Heeresleitung getroffen. 
b) Die Abmachungen mit den Verbündeten. — Stellung zur Obersten 
Heeresleitung. 
Hierzu Karte 14 und Skizze 6. 
Wilde Gerüchte über das Schicksal des deutschen Landwehrkorps, dasi«. September, 
im Rahmen des österreichisch-ungarischen Heeres durch Galizien zurückging, 
waren nach Schlesien gedrungen, hatten sich aber nicht bestätigt. Der Kom- 
mandierende General, General der Infanterie v. Woyrsch, ließ melden, man 
habe trotz schwerer Verluste keine Achtung vor den Russen, die „mäßig im 
Angriff, leidlich in der Verteidigung" seien. 
Am 18. September fuhr Generalmajor Ludendorff von 
Breslau nach Reu-Sandez ins österreichis ch-ungaris che Haupt- 
quartier; er war bester Zuversicht. An der österreichisch-ungarischen 
Front drängten die Russen nicht mehr, und die letzten Meldungen ließen den 
Zustand der einzelnen Armeen in günstigem Lichte erscheinen, weit besser, als 
es der harten Wirklichkeit entsprach. Die Stimmung bei der verbündeten 
Heeresleitung hatte sich dementsprechend aufgehellt). So fand General 
l) 6.501 ff. — 2) Kriegsarchiv Wien, Studie des Oberstleutnants v. Ioly.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.