Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

III. Der Feldzug im Osten bis Ende 
Oktober 19 J4.'» 
A. Die Operationen zur Entlastung des österreichisch- 
ungarischen Heeres in Güdpolen. 
J. Der Vormarsch gegen die mittlere Weichsel 
bis zum 5. Oktober. 
a) Die Aufstellung der deutschen 9. Armee^). 
Hierzu Skizze 5und Karte 14. 
io.unbii.ee*>. Mit dem Rückzüge des deutschen Heeres von der Marne war die Cnt- 
tembcr. ^e^ung gegen Frankreich in unbestimmte Ferne gerückt, eine Unterstützung 
des Ostens durch Kräfte aus dem Westen daher zunächst nicht zu erwarten. 
Das österreichisch-ungarische Heer rang zu dieser Zeit bei Lemberg noch 
um die Entscheidung, während sich die deutsche 8. Armee in Ost- 
Preußen, nach der Vernichtung der Rarew-Armee bei Tannenberg, 
gegen die russische Rjemen-Armee gewandt hatte. Generaloberst v. Hinden- 
bürg hoffte, sie durch die eingeleitete Umfassung so entscheidend zu schlagen, 
daß er sich dann nach Süden, gegen den Rarew, wenden könne, um den 
Verbündeten die ihnen schon im Frieden zugesagte und ihrerseits seit Beginn 
der Operationen immer wieder erbetene Unterstützung zu bringen. Da trat 
in der Nacht zum 10. September die russische Rjemen-Armee den Rückzug 
an; General v. Rennenkampf wich der Entscheidung in Ostpreußen aus, 
bevor er vernichtend geschlagen werden konnte. Generaloberst v. Hinden- 
bürg mußte mit der Möglichkeit rechnen, daß der an Zahl weit überlegene 
Gegner auch fernerhin an Kampfkraft nicht entscheidend geschwächt im 
Rücken der deutschen Armee in Ostpreußen bleiben werde. Dann aber war 
die Rarew-Operation nicht durchführbar. 
Die österreichisch- ungarische Heeresleitung, das 
„Armee-Oberkommando"^), hatte aber auch schon^) unmittelbare Anter- 
stützung durch deutsche Truppen erbeten, indem sie unter anderem darauf 
hinwies, daß sich starke russische Kräfte in Polen westlich der Weichsel 
sammelten und damit nicht nur die österreichisch-ungarische Heeresflanke, 
*) Anschluß an die Darstellung in Band II. — 2) Vgl. S. 2f. 
8) Da die Bezeichnung „Armee-Oberkommando" im deutschen Heere eine andere 
Bedeutung hatte (— Oberkommando einer einzelnen Armee), ist sie in dieser Dar- 
stellung durch „Heeresleitung" ersetzt worden. — .*) Band II, S, 261 f.
	        
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