Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
dem kamen weitere Einheiten schwerer Artillerie an. Auf Veranlassung 
des französischen Höchstkommandierenden wurde bei der 2.Armee das 
XX. Korps aus der Front zurückgezogen, um zum linken Heeresflügel ab- 
befördert zu werden"). 
Wieder stießen im Laufe des 1. November die französischen 
Angriffe mit denen der Deutschen zusammen. Schon am Vor- 
mittags mußte das englische Kavalleriekorps den taktisch wichtigen 
Höhenrücken Messines—Wytschaete räumen und in eine Stellung 
weiter westlich zurückgehen. Dadurch wurde auch das südlich anschließende 
III. Korps gezwungen, bei Neuve Cglise seinen linken Flügel zurück- 
zubiegen^). Eiligst vom II. Korps herangeholte Verstärkungen wmden 
in die Linie der geschwächten Kavallerie eingeschoben. Trotzdem geriet 
der beherrschende Kemmel-Berg in die Gefahr, in deutsche Hand zu 
fallen. Im letzten Augenblick wurde er durch das Eingreifen der 
vordersten Truppen der gerade auf dem Gefechtsfelde eintreffenden französi- 
fchen 32. Division gerettet"). An der übrigen Front wurden zahlreiche 
Vorstöße des Gegners abgewiesen. Schwer lag das deutsche Artilleriefeuer 
auf den englisch-ftanzösischen Gräben und hinderte jedes Vorwärtskommen. 
Weder das IX. Korps, noch die Truppen de Mitrys, noch das 
XXXII. Korps vermochten Gelände zu gewinnen. 
Bei einer am Abend in Vlamertinghe stattfindenden Zusammenkunft 
zwischen den Generalen Foch und d'tlrbal sowie dem Marschall French 
ergab sich, daß der französische Angriff keine greifbaren Erfolge gezeitigt 
hatte. Marschall French erhielt auf seine Bitten zur Unterstützung des 
I. Korps zwei Zuaven-Vataillone zur Verfügung gestellt. General d'Arbal 
teilte mit, daß von der neu ankommenden 39. Division bereits fünf 
Bataillone verwendungsbereit feien. General Foch gab bekannt, daß er 
dem noch bei Merville stehenden Kavalleriekorps Eonneau Befehl gesandt 
habe, auf Apern heranzurücken. An den erlassenen Anordnungen wurde von 
beiden Führern nichts geändert^). 
Marschall French hatte an diesem Tage zahlreiche Meldungen 
erhalten, die nur zu deutlich erkennen ließen, daß die englischen Truppen 
am Ende ihrer Kraft waren"). Die Verluste hatten sich weiterhin zu be- 
trächtlicher Höhe gesteigert. Die 7. Division (IV. Korps) zählte angeblich 
nur noch 2000 Mann8). 
Am 1. November wurden deutsche Funksprüche aufgefangen, die die 
Anwesenheit des Deutschen Kaisers in Courtrai und — fälschlicherweise — 
0 Palat, VIII, S. 211. — -) Engl. amtl. Werk, II, S. 349. — 3) Ebenda, S. 352. 
— 4) Ebenda, S. 361. — -) Ebenda, S. 361. — ") Palat, VIII, S. 225. — Fran¬ 
zösische Angabe.
	        
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