Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Der französisch-englische Angriff trifft auf Widerstand. 
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nicht aufzugeben^) — eine um so schwieriger zu erfüllende Forderung, als 
nach französischen Angaben die Feldartillerie infolge Munitionsmangels 
fast überall zum Schweigen verurteilt war^). Der 4. Armee wurde der 
Befehl erteilt, das IX. Korps zur Abbeförderung nach dem linken Flügel 
des alliierten Heeres bereitzustellen^). 
General Foch hatte an diesem Tage eine neue Unterredung mit 
König Albert, in der er ihn dringend bat, die Z)ser-Stellung noch 48 Stunden 
zu halten, bis die angekündigte französische Verstärkung eingetroffen wäre^). 
Dies wurde zugesichert. 
Der französisch-englische Angriff lief sich bereits in den ersten An- 
fangen fest. Der Nordflügel der 10. Armee drang angeblich in La Vassee 
ein, ohne jedoch den ganzen Ort besetzen zu können"). Vei den Eng¬ 
ländern konnte nur das III. Korps südöstlich der Lys geringe Fort- 
schritte erzielen. Das Kavalleriekorps Allenby füllte die Lücke zwischen dem 
III. und IV. Korps aus"). Der linke Flügel des Expeditionskorps schien 
durch das Verhalten des Gegners zur Vorsicht veranlaßt zu sein. Hier 
blieb das IV. Korps mit der 3. Kavallerie-Division abwartend stehen. Von 
der Gruppe Vidon drangen Teile des französischen 2. Kavalleriekorps 
nachmittags bis Roulers vor, gingen aber später wieder zurück. 
Die über den Gegner einlaufenden Nachrichten besagten, daß 
starke deutsche Kräfte in der Gegend von Courtrai, dessen bevorstehende 
Belegung mit 30 000 Mann angekündigt sein sollte, ständen. Ein deutsches 
Armeekorps sollte aus der Linie Courtrai—Lille im Anmarsch sein'). 
Ebenso waren bei Audenarde und von Thourout in nordwestlicher Richtung 
Kolonnen beobachtet). 
Vei den Belgiern wurden zwischen Dixmude und der Küste die 
vorgeschobenen Abteilungen angegriffen. Sie mußten sich teilweise auf die 
Hauptstellung zurückziehen. Die nunmehr entbrennenden Kämpfe bildeten 
die Einleitung der Schlacht an der Z)ser, die in den folgenden Tagen die 
belgische Armee in große Gefahr bringen sollte. Ein heftiger deutscher 
Angriff an der Küste aus Lombartzyde wurde durch das Eingreifen der Ge- 
schütze der englischen und einiger kleinerer französischer Schiffe abgewiesen"). 
Am 19. Oktober zeigte es sich, daß die deutschen Linien vor w. okos«. 
der Front der Engländer und der Gruppe Vidon sich verstärkten. Da, wo 
*) Dubail, I, S. 186. — 2) Palat, VIII, S. 46. — 3) Palat, VIII, S. 43. — 
4) Hanotaux, XIII, S. 44. — Nach La Belgique wurde die Bitte durch den belgischen 
Verbindungsoffizier beim Oberkommando Foch dem Könige übermittelt. — °) Palat, 
VIII, S. 45. — Engl. amtl. Werk, II, S. 85 und 117ff. — 7) Palat, VIII, S. 44. — 
8) Ebenda, S. 43. — Engl. amtl. Werk, II, S. 118. — La Belgique, S. 193. — 
9) La Belgique, S. 191. — Engl. amtl Werk, II, S. 118. 
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