Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Herstellung einer durchlaufenden Front der Alliierten. 
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zösische Führung trotzdem zunächst noch an diesem Plane festhielt, kann nur 
durch !lnterschätzung der Stärke dieses Gegners erklärt werden. 
Am 16. Oktober stand die Sorge um das Schicksal der Belgier im is. sitob-r. 
Mittelpunkt der Erwägungen des französischen Großen Hauptquartiers. 
General Ioffre regte in einem Telegramm an den französischen 
Kriegsminister jetzt auch das Eingreifen von Teilen der eigenen Flotte 
gemeinsam mit denen der englischen bei Nieuport für den Fall an, daß die 
Deutschen sich bis an die Küste ausdehnen würden, was inzwischen tat- 
sächlich geschehen war. Cr bat, mit dem Marineminister in Verbindung 
zu treten'). 
In einem Schreiben an General Foch empfahl der Höchstkomman- 
dierende, wenn möglich, den linken belgischen Flügel durch französische 
Territorialtruppen oder die Marine-Vrigade, die demnächst durch Teile des 
eintreffenden englischen I. Korps ersetzt werden könne, zu verstärken"). An 
Unterstützung sei in der nächsten Zeit zu erwarten: die indische Lahors- 
Division am 18. Oktober an einem von General Foch zu bestimmenden 
Punkt, das britische I.Korps am 19. Oktober bei Hazebrouck, die fran- 
zösische 42. Division vom gleichen Tage ab in Dünkirchen, das IX. Korps 
vom 21. Oktober ab bei Doullens—St. Pol. Außerdem könne, wenn not- 
wendig, eine weitere Division des XVI. Korps vom 18. Oktober ab der 
2. Armee zugeteilt werden, die dafür Verstärkungen für den linken Flügel 
stellen könnte^). 
Marschall French ließ dem General Foch erklären, daß seiner 
Ansicht nach ein weiteres Vorgehen des englischen II. und III. Korps so 
lange aussichtslos sei, als der linke Flügel des Expeditionskorps von deut- 
schen Kräften bedroht würde"). Der britische Oberbefehlshaber regte einen 
baldigen Angriff in der Richtung auf Gent—Brügge an und bat um Mit- 
teilung über Stärke und Zahl der inzwischen an der Z)fer eingetroffenen 
französischen Verbände. General Foch antwortete, daß er zur Zeit je 
zwei Territorial- und Kavallerie-Divisionen sowie die Marine-Vrigade dort 
zur Verfügung habe, und daß mit dem Eintreffen einer weiteren Division 
am 22. und 23. Oktober gerechnet werden könne. Cr beabsichtige, mit 
diesen Kräften alsbald zum Angriff vorzugehen, um zunächst das Gelände 
bis Brügge—Ostende vom Gegner zu befreien°). 
Dem belgischen Hauptquartier in Furnes stattete General 
Foch einen Besuch ab. Cr versuchte noch einmal, die Belgier zur Mit- 
>) Hanotaux, XIII, S. 34. — 2) Ebenda. — 3) Ebenda. — 4) French, S. 220. — 
Sanotaux, XIII, S. 38. — °) French, S. 221. — Hanotaux, XIII, S. 38.
	        
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