Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Cntscheidungsloser Ausgang der ersten Lslandernschlacht. 
345 
rückgelassen hatte, begnügte sich anfangs mit der Besetzung der bisherigen 
Stellung, griff dann aber um Mittag auf Befehl des Generalkommandos 
an, ohne erhebliche Fortschritte machen zu können. Das XXVI. Reserve- 
korps, dem ebenfalls eine Brigade vom Armee-Oberkommando genommen 
war, hatte sehr unter dem Artilleriefeuer des Gegners zu leiden, das 
ein Fortschreiten des Angriffs verhinderte. Die Verluste waren schwer; 
beim Angriff des Korps wurde an der Spitze seiner Truppe Generalmajor 
v. Lepel tödlich verwundet. Das XXVII. Reservekorps gewann östlich 
Veldhoek Anschluß an den rechten Flügel der 6. Armee. Das Armee- 
Oberkommando meldete am Abend der Obersten Heeresleitung: „An ver- 
schiedenen Stellen Teilerfolge, morgen Fortsetzung." Angesichts der starken 
Verluste an diesem Tage, namentlich an Unterführern, mußten mit Zu- 
stimmung des Armee-Oberkommandos vielfach Bataillone und Kompagnien 
zusammengelegt werden. 
Am Nordflügel der 4. Armee, auf der toten Front von Dixmude bis 
zur Küste, herrschte seit dem 1. November Ruhe. Am 3. November wurde 
die 38. Landwehr-Brigade^), die von der Marine-Division in die Gegend 
zwischen Nieuport und Ostende vorgezogen worden war, mit der 4. Ersatz- 
Division an der Z)ser und mit der 43. Reserve-Division vor Dixmude unter 
dm Befehl des Generalkommandos des XXII. Reservekorps zusammen- 
gefaßt. 
Die auch weiterhin dem Armee-Oberkommando 4 unterstellte Marine- 
Division sicherte nach wie vor an der Küste bei Ostende und Middelkerke; 
Teile standen als Besatzungen in Antwerpen, Gent und Brügge"). 
Auch bei der Gruppe Fabeck entsprachen am 3. November die Fort- »>) Gruppe 
schritte nicht den gehegten Erwartungen. Mühsam mußte sich die Truppe ®a6erf* 
in dem Stellungssystem des Feindes von Abschnitt zu Abschnitt vorarbeiten. 
Das XV. Armeekorps nahm Veldhoek. Beim II. bayerischen Armeekorps 
wurde nördlich Hollebeke am Kanal die 2. Kavallerie-Division eingeschoben. 
Dadurch verlegte sich das Schwergewicht des Korps planmäßig nach links. 
Cs gewann die Stoßrichtung nach Nordwesten und stand im Kampfe um 
Kapellerie. Die 6. bayerische Reserve-Division hatte im Walde westlich 
Wytfchaete starke feindliche Angriffe abgewiesen. Der linke Flügel der 
Armeegruppe, 3. Infanterie-Division, 26. Infanterie-Division und 11. Land- 
wehr-Brigade waren unter dem Befehl des Herzogs von Urach zusammen¬ 
gefaßt worden. Im Angriff gegen den Kemmel waren sie zwar etwas vor- 
wärtsgekommen, hatten jedoch die wichtige Höhe mit der Spanbrock-Mühle, 
2 Km südwestlich Wytschaete, noch nicht gewinnen können. Die Garde- 
l) S. 324. — 2) S. 309.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.