Umgruppierung auf dem rechten Flügel der 4. Armee.
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Regimenter des XXVII. Reservekorps zwar durch Gheluvelt durch, westlich
des Ortes leisteten jedoch die Engländer zähen Widerstand und gingen sogar
wieder zum Gegenangriff vor, der sie vorübergehend in den Besitz des Ortes
brachte. Die Beute des Tages waren 800 Gefangene, drei Geschütze und
ein Maschinengewehr.
Der Wassereinbruch bei Nieuport hatte die Lage der 4. Armee völlig
verändert. Das Gebiet, in dem bisher der Brennpunkt des Kampfes gelegen
hatte, war zur toten Front geworden, so daß die hier eingesetzten Kräfte frei
wurden. Die Fortschritte aus der übrigen Front waren gering, und die
Truppe so erschöpft, daß ohne Einsatz von Verstärkungen durchschlagende
Erfolge hier vorläufig nicht mehr zu erwarten waren. Wenngleich sich das
Armee-Oberkommando 4 vorübergehend zur reinen Abwehr entschließen
mußte, so hoffte es doch, in den nächsten Tagen durch Einsatz des
III. Reservekorps an anderer Stelle den Angriff zur unmittelbaren Anter-
stützung der Gruppe Fabeck wieder aufnehmen zu können. In diesem Sinne
erging der Befehl für den 1. November. Das III. Reservekorps wurde nach
Süden gezogen, um gemeinsam mit dem XXIII. und XXVI. Reservekorps
wieder anzugreifen. Der Schutz an der Aser-Front blieb der 4. Ersatz-
Division überlassen. Das XXII. Reservekorps sollte seine Stellungen
halten, während das XXVII. Reservekorps sich dem fortschreitenden An-
griff der Gruppe Fabeck anzuschließen hatte. In einer „Besonderen
Anweisung für den gemeinsamen Angriff des III., XXIII. und
XXVI. Reservekorps" wurden vom Armee-Oberkommando 4 am 31. Oktober
abends nähere Anordnungen für den geplanten Angriff getroffen. „Es ist
beabsichtigt," so hieß es, „je nach der taktischen Lage entweder am 2. oder
3. November den allgemeinen Angriff fortzusetzen und hierbei das
III. Reservekorps zwischen dem XXIII. und XXVI. Neservekorps derart
einzuschieben, daß es in dem Gefechtsstreifen rechts Mangelaare—
Voefinghe, links Poelkappelle—St. Julien (sämtliche Orte dem III. Reserve-
korps) zum Angriff vorgeht. Die drei Korps haben im Lause des
1. November 1914 alle hierfür erforderlichen Vereinbarungen untereinander
zu treffen."
Die Fortschritte der Gruppe Fabeck waren auch am 31. nicht erheblich. <» Gruppe
Die 30. Infanterie-Division des XV. Armeekorps beteiligte sich am Sturme 3a&ect*
aus Gheluvelt. General v. Deimling wurde durch Schrapnellfchuß ver-
wundet, behielt aber die Führung des Korps. Dessen linker Flügel, die
39. Insanterie-Division, kam bis in die Höhe des Kanalknies nordöstlich
Äollebeke. Hier schloß das II. bayerische Armeekorps an. Es schob sich am
31. Oktober bis an den Kanal heran und nahm Oosttaverne. Die Stoßkraft
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