Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

330 
Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
2«. Oktober. Da sich auf der übrigen Heeresfront im Laufe des 26. Oktober Creig. 
nisse von Bedeutung nicht abspielten, konnte sich die ganze Aufmerksamkeit 
der Obersten Heeresleitung nach wie vor dem Verlauf der Kämpfe am 
rechten Heeresflügel und den Vorbereitungen des hier geplanten neuen An- 
grisfs zuwenden. Die Teilnahme des Generalkommandos des XIII. Armee- 
korps und der 26. Infanterie-Division wurde am 26. Oktober endgültig ent- 
schieden; die 26. Infanterie-Division war bis zum Morgen des 28. Oktober 
dicht nordwestlich Lille unterzubringen. 
Z7.O«t»ber. Am Morgen des 27. Oktober traf General v. Falkenhayn im Haupt- 
quartier des Armee-Oberkommandos 6 in Douai ein. In der bald darauf 
stattfindenden Besprechung, an der zum Teil auch die Kommandierenden 
Generale v. Fabeck, v. Deimling und v. Martini teilnahmen, wurden die 
Grundzüge für den beabsichtigten Durchbruch festgelegt. Zur Verfügung 
standen 21/2 Korps, das XV., II. bayerische und die 26. Infanterie-Division. 
Die Mitwirkung der 6. bayerischen Reserve-Division, die tags zuvor der 
4. Armee zur Verfügung gestellt worden war, hing davon ab, ob diese ihrer 
Unterstützung nicht bedurfte. Der mit der Leitung des Unternehmens be¬ 
auftragte General v. Fabeck beabsichtigte, vier Divisionen in einer Breite von 
9 km nebeneinander einzusetzen, die fünfte Division in zweiter Linie folgen 
zu lassen. Abweichend von der ursprünglichen Absicht des Generals v. Fal- 
kenhayn wurde beschlossen, den Angriff zunächst gegen die Linie Z)pern (Süd) 
—Kemmel zu richten, da man glaubte, die überragende Höhenstellung des 
Kemmel nicht unberücksichtigt in der linken Flanke liegen lassen zu dürfen. 
Der Beginn des Unternehmens wurde auf den 3l). Oktober festgesetzt. Nach 
seiner Rückkehr nach Mezieres am Abend des 27. Oktober erließ General 
v. Falkenhayn den grundlegenden Befehl für die geplante Operation: 
„Die Lage auf dem rechten Heeresflügel macht die Herbeiführung 
baldiger Entscheidung erforderlich. Neben dem Angriff der 4. und 6. Armee 
soll ein Durchbruch zwischen der 4. und 6. Armee erfolgen. Zu diesem 
Zweck werden XV., II. bayerisches Armeekorps, 26. Infanterie-Division 
und 6. bayerische Reserve-Division (letztere, soweit noch nicht bei der 
4. Armee eingesetzt) zu einheitlichem Angriff unter General v. Fabeck dem 
Armee-Oberkommando 6 unterstellt. Der Angriff hat am 36. Oktober aus 
der allgemeinen Linie Wervicq—Deülemont in nordwestlicher Richtung zu 
erfolgen. Die Armeekorps sind vom Armee-Oberkommando 6 bis zum 
29. Oktober abends gefechtsbereit zu versammeln. Alle verfügbare schwere 
Artillerie der 6. Armee ist für den Durchbruch heranzuziehen, desgleichen ist 
Verstärkung des rechten Flügelkorps der 6. Armee eventuell unter Verzicht 
auf Offensive beim VII. und XIV. Armeekorps vom 29. Oktober ab geboten.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.