Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Kampf um Dixmude; Einstellung des Angriffs auf Nieuport. 321 
Gegen den südlichen Abwehrflügel der 4. Armee war ein groß an- 
gelegter, einheitlicher Angriff des Gegners nicht zustande gekommen. Mehr- 
fache Vorstöße, namentlich in der Nacht, waren vom XXIII. und 
XXVI. Reservekorps erfolgreich abgewehrt worden. Dagegen war der 
Feind auf dem rechten Flügel der 53. Reserve-Division in die Stellung des 
XXVII. Reservekorps, östlich Zonnebeke, eingebrochen. Der Kommandie- 
rende General, General der Infanterie v. Earlowitz, der die verlorene Stel- 
lung am nächsten Tage wieder nehmen wollte, bat das Armee-Oberkommando 
um Mitwirkung der rechts anschließenden 52.Reserve-Division und Über¬ 
weisung von Verstärkungen aus der Armeereserve. Herzog Albrecht ent- 
sprach der Bitte und bestimmte: „53. Reserve-Division hat Befehl, morgen 
früh die geräumten Stellungen wieder zu nehmen und unter allen Umständen 
zu halten ..." Die Leitung des Angriffs wurde dem Kommandeur der 
52. Reserve-Division übertragen, dem die 2. Reserve-Ersatz-Brigade sowie 
Teile der 37.Landwehr-Brigade (drei Bataillone, drei leichte und drei 
schwere Batterien) unterstellt wurden. Das Ergebnis des 25. Oktober 
hatte cm der bisherigen Beurteilung der Lage nichts geändert. Das Armee- 
Oberkommando glaubte, auch weiterhin an seinen Weisungen festhalten zu 
können. Bereits mittags hatte es der Obersten Heeresleitung gemeldet, daß 
man den nächsten Tagen voll Vertrauen entgegensehe. 
Die Erwartungen der höheren Führung sollten sich jedoch am nächsten 2s.ykt»b«r. 
Tage, dem 26. Oktober, nicht erfüllen. Die Stoßkraft des III. Reservekorps 
litt stark unter der Unsicherheit auf den Flügeln. Zwar war die 4. Ersatz- 
Division angewiesen, Nieuport anzugreifen. Auch hatte das Armee-Ober- 
kommando auf die Wichtigkeit der Unterstützung des III. Reservekorps durch 
kräftiges Vorgehen der 44. Reserve-Division hingewiesen. Zu einem An- 
griff der 4. Crsatz-Division kam es aber unter der Wirkung des Feuers der 
feindlichen Schiffsartillerie, die von neuem in den Kampf eingegriffen hatte, 
nicht. General v. Befeler sah sich daher gezwungen, die Absicht der Ein- 
nähme Nieuports durch die 4. Crsatz-Division aufzugeben und statt dessen 
den rechten Flügel der 5. Reserve-Division gegen Nieuport einschwenken 
zu lassen, was nur auf Kosten ihrer Stärke in der Front geschehen konnte. 
Günstiger gestaltete sich die Lage auf dem Südflügel. Hier konnte sich die 
44. Reserve-Division unter der Führung des Generals v. Dorrer so fest- 
setzen, daß das III. Reservekorps nicht weiter gefährdet war. Allerdings 
waren Teile dieser Division durch Dixmude gebunden. Unter dem Schutz 
dieser Flügelsicherung gelang es dem III. Reservekorps, sich über den von 
starkem Regen durchweichten Boden stellenweise näher an den Feind heran- 
zuarbeiten. Das Ziel, das sich das Generalkommando gesteckt hatte. Ein- 
bruch in die feindliche Hauptstellung, wurde indes noch nicht erreicht. 
t Weltkrieg. V. Land, 21
	        
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