Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Fortschritte des HI. Reservekorps am 23. Oktober. 
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Mgel der 4. Armee konnten die am 22. Oktober errungenen Erfolge etwas 
erweitert werden, wenn auch nur in geringem Umfange. Cs gelang der 
6. Reserve-Division bis zum Abend zehn Bataillone über den Fluß zu setzen 
und den ganzen Bogen von Tervaete in Besitz zu nehmen. Es bestand hier 
bei der Truppe der Eindruck, daß die feindliche Widerstandskraft zu erlahmen 
beginne. Der 5. Reserve-Division gelang es dagegen auch an diesem Tage 
nicht, den Übergang bei Schoorbakke zu erzwingen, obgleich Teile der 
4. Ersatz-Division zu ihrer Verstärkung herangezogen wurden. Versuche 
der 4. Ersatz-Division, Lombartzyde wiederzunehmen, schlugen fehl. Zur 
Bekämpfung der feindlichen Schiffe wurde in der Nacht vom 23. zum 
24. Oktober in Gegend Middelkerke die von General v. Befeler angeforderte 
15 em-Kanonen-Batterie in Schirmlafetten in Stellung gebracht). Beim 
YYTT. Reservekorps blieb die Lage unverändert. Das Armee-Ober- 
kommando hegte bereits Befürchtungen, ob das Korps feindlichen Gegen- 
angriffen gegenüber standhalten werde, und ersuchte das III. Reservekorps, 
zwei Brigaden hinter dessen rechten Flügel als Reserve bereitzustellen. Auf 
Bitten des Generals v. Befeler wurden jedoch statt dessen die 37.Land¬ 
wehr-Brigade und Teile der Marine-Division2) im Einvernehmen mit dem 
Generalgouvemement in die Gegend Ichteghem—Thourout herangezogen. 
Das XXIII. Reservekorps lag den ganzen Tag über in starkem feindlichen 
Feuer und erlitt ernste Verluste. Die 46. Reserve-Division räumte ihre 
Stellungen südlich des Kortebeek-Baches, konnte aber nördlich des Vach- 
laufes angehalten und wieder geordnet werden. Am Nachmittage wurde 
ein Teil der verlorenen Stellungen zurückerobert. Die um 420 nachmittags 
erstattete Meldung des Generalkommandos ließ die Lage des Korps als 
ernst erscheinen: „Angriff 46. Reserve-Division ist nicht gelungen. Ein 
Regiment steht noch nördlich Bixschote, die übrige Infanterie ist vor feind- 
lichem Artilleriefeuer zurückgegangen nach Afchhoop (östlich Merckem) und 
Mangelaare, dabei ist feindliche Artillerie jedenfalls unterlegen. Absicht, 
in Linie Draaibank—Mangelaare zu schanzen. Rur wenig Schanzzeug. 
Bedürfnis ist: Ruhe und Essen." Auch das XXVI. Reservekorps kam nicht 
vorwärts. Der Feind schien sich verstärkt zu haben, Engländer und Fran- 
zofen standen hier untermischt. Gefangene Engländer sagten aus, daß sie 
erst vor zwei Tagen an der Aisne abgelöst seien. Das Generalkommando 
meldete: „Flieger haben festgestellt, daß die feindlichen Artilleriestellungen 
erheblich weiter hinten liegen, als bisher angenommen war; das eigene 
Artilleriefeuer hat also wohl noch wenig Schaden getan. Später wird dann 
zum Angriff vorgegangen werden. Kein Schanzzeug oder wenigstens nicht 
genügend. Rechter Flügel der 51. Reserve-Division ist auf Koekhuyt zurück- 
309. — 2) S. 309.
	        
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