Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
entschloß sich General v. Falkenhayn, das bei Metz befindliche General- 
kommando und eine Division des XXIV. Reservekorps nach Lille abtrans- 
Portieren zu lassen, wo sie vom 24.Oktober ab eintreffen konnten"). Die neu- 
aufgestellte 6. bayerische Reserve-Division, die vom 23. Oktober ab ebenfalls 
dort ausgeladen werden sollte, wurde am 22. Oktober nachmittags dem 
Generalkommando des XXIV. Reservekorps unterstellt. General v. Falken¬ 
hayn beabsichtigte, das zusammengesetzte Reservekorps bei dem geplanten 
Durchbruch bei Arras einzusetzen. Cr wies am Abend des 21. Oktober das 
Armee-Oberkommando 6 darauf hin, daß „von rücksichtsloser Offensive aller 
Teile der 6. Armee voraussichtlich die Entscheidung des Feldzuges" abhänge. 
22. ottober. Am 22. Oktober blieben im Vereich der 4. Armee die Kampfaufträge, 
Erzwingung der Übergänge zwischen Nieuport und Z)Pern, unverändert. 
Die zwischen Merckem und Mangelaare stehende 46. Reserve-Division war 
angewiesen worden, in mehr südlicher Richtung anzugreifen, um das Vor¬ 
gehen des XXVI. Reservekorps zu erleichtern. Beim III. Reservekorps 
war die 4. Crsatz-Division durch die englische Schiffsartillerie so stark 
gelähmt, daß die Belgier, verstärkt durch Franzosen, einen Vorstoß auf 
Lombartzyde unternehmen und den Ort besetzen konnten. Ihr weiteres 
Vorgehen auf Westende scheiterte. Die 5.Reserve-Division versuchte ohne 
Erfolg, die Z)ser zu überbrücken, während es der 6. Reserve-Division gelang, 
auf einem fertig mitgeführten Vrückensteg im Tervaete-Vogen einige 
Bataillone über den Fluß zu setzen, die sich trotz verzweifelter feindlicher 
Gegenwehr auf dem linken Ufer hielten. Bei Dixmude hatte der Gegner 
in der Rächt und am Morgen des 22. Oktober heftig, wenn auch erfolglos 
angegriffen. Das XXII. Reservekorps, dessen Truppen sehr durcheinander 
gekommen und der Ruhe bedürftig waren, verschob den Sturm auf den 
Brückenkopf auf den folgenden Tag, um zunächst die Verbände zu ordnen, 
das Gelände sorgfältig zu erkunden und eine gründliche Artillerievorbereitung 
vorzunehmen. Das XXIII. Reservekorps gewann unter schweren und ver- 
lustreichen Kämpfen Luyghem und stürmte Vixschote, das aber durch Mi߬ 
verständnisse in der Nacht wieder geräumt wurde. Vorübergehend wurde auch 
der Nordrand von Langemarck genommen, er konnte indes nicht gehalten 
werden. Beim XXVI. Reservekorps stand die Truppe zunächst noch 
unter dem Eindruck der heftigen Kämpfe vom Oktober, die sich auch 
noch in der Nacht fortgesetzt hatten. Nach vergeblichen Versuchen, die Truppe 
vorwärts zu bringen, befahl das Generalkommando um 420 nachmittags, den 
Angriff einzustellen und sich einzugraben. Starke feindliche Angriffe wurden 
abgewiesen. Das XXVII. Neservekorps war im Laufe der Nacht teilweise 
*) Die Ausladungen in Lille und Tournai erfolgten vom 23.bis 25. Oktober.
	        
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