Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
jetzt unabänderlich festgelegt! Cr mußte zur letzten Entscheidung in 
Flandern führen. 
Die Hoffnung des Armee-Oberkommandos 4, zwischen Lille und dem 
Meere nur auf schwachen Gegner zu stoßen, schien sich in den nächsten 
Tagen erfüllen zu wollen. Der am rechten Flügel der 6. Armee stehende 
Höhere Kavalleriekommandeur 41) berichtete über Ausladungen am 15. Ok- 
tober in Z)pern und Bewegungen von dort nach Süden. Bei Menin 
standen Aufklärungsabteilungen. Meldungen des III. Reservekorps über 
englische und belgische Truppen bei Wercken und über Abtransports von 
Dixmude nach Westen ließen auf den weiteren Rückzug der belgischen 
Armee in Richtung Dünkirchen schließen. Das Oberkommando 6 teilte am 
,6. Oktober. 16. Oktober mit, daß der Feind gegen den in der Linie Menin—Armentisres 
stehenden Armeeflügel vorsichtig heranfühle. 
Allerdings war es wahrscheinlich, daß der Gegner das Auftreten der 
neuen deutschen Armee in seiner Flanke rechtzeitig bemerken werde, da er 
durch die belgische Bevölkerung sehr bald Nachrichten erhalten mußte. Am 
so wichtiger schien es, den Vormarsch zu beschleunigen. Der glatte Ver- 
lauf der Transportbewegung^) — nur beim XXVII. Reservekorps trat eine 
etwa 24stündige Verzögerung ein — erlaubte es, den Beginn der Marsch- 
bewegung aus der Linie Ursel—Anseghem bereits einen Tag ftüher als 
beabsichtigt, auf den 17. Oktober, anzusetzen. 
Der am Abend des 16. Oktober aus dem Armee-Hauptquartier Gent 
erlassene Armeebefehl ging von der Voraussetzung aus, daß man in den 
nächsten Tagen auf stärkeren Gegner nicht stoßen werde. Cr legte die Tages- 
ziele der Korps bis zum 19. Oktober und bis zur Linie Dünkirchen— 
Bergues (III. Reservekorps) — Leke — Beerst (XXII. Reservekorps)— 
Wercken—Staden (XXIII. Reservekorps)—Westroosebeke—Moorslede 
(XXVI. Reservekorps)—Ledeghem—Moorseele (XXVII. Reservekorps) 
fest. Das 4. Kavalleriekorps, das in der Frühe des 16. Oktober von General 
v. Falkenhayn nunmehr der Armee unterstellt worden war*), wurde ange¬ 
wiesen, von Roubaix aus, östlich an Menin vorbei, vorzugehen, auf Dix- 
mude—Z)pern aufzuklären und den Vormarsch der Armee zu verschleiern. 
Diese Anordnung gelangte indessen nicht zur Durchführung, da das Unter- 
stellungsverhältnis bereits am nächsten Tage durch die Oberste Heeresleitung 
wieder aufgehoben worden war, eine Maßnahme, die sich für die Ver- 
fchleierung der eigenen Bewegungen und für die Feststellung der feindlichen 
nachteilig auswirken sollte. Um den Abstand zu den anmarschierenden Korps 
zu verkürzen, war General v. Beseler angewiesen worden, den Vor¬ 
*) S. 292. - 2) „Das deutsche Feldeisenbahnwesen", S. 133. — --) S. 284.
	        
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