Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

Das III. Reservekorps soll sich im Vormarsch nach Norden zusammenziehen. 297 
Für den 14. Oktober entschloß sich General v. Veseler im Einvernehmen i4. s«»ber. 
mit Herzog Albrecht und Generalfeldmarschall Freiherrn v. der Goltz, das 
Korps unter Aufgabe der Richtung auf Courtrai in den Raum Brügge— 
Thielt zu verschieben. Die Ziele wurden kampflos erreicht. Am Abend 
stand die 4. Ersatz-Division in Brügge, die S. Referve-Division südlich bis 
in Gegend von Ruddervoorde, die 6. Referve-Division bei Thielt und 
Einste. Die 37. Landwehr-Brigade wmde bis Maldegem, die 1. baye- 
rische Landwehr-Brigade dicht an die holländische Grenze bis St. Laurent 
nachgezogen; beide unterstanden noch dem Generalgouvernement. 
Inzwischen war bei der Obersten Heeresleitung der Entschluß gereift), 
den rechten Flügel der 6. Armee zunächst zu verhalten, um den Feind zu 
veranlassen, möglichst weit in Flandern vorzugehen und dann nach Süden 
einzuschwenken. Die Entwicklung der Lage beim III. Reservekorps schien 
diesem Plan entgegenzukommen^). Es war erwünscht, den rechten Flügel 
der 4. Armee zu verstärken und nach rechts vorwärts zu staffeln, um im Ver- 
lauf der Operation dem Feinde von Norden her den Rückzug zu verlegen. 
Dementsprechend hatte General v. Falkenhayn am 13. Oktober abends be- 
fohlen, daß das III. Reservekorps sich nach Norden zusammenziehen und 
am 14. Oktober die Linie Brügge—Lootenhulle erreichen solle°). Am gleichen 
Tage wurde es der 4. Armee unterstellt. 
Deren Oberbefehlshaber, Herzog Albrecht von Württemberg, war, wie 
erwähnt), am 10. Oktober mit seinem engeren Stabe in dem zukünftigen 
Armee-Hauptquartier Brüssel eingetroffen. Mit dem Beginn der Aus- 
ladungen der im Antransport befindlichen Reservekorps war vom 13. Oktober 
ab zu rechnen. Bei planmäßigem Transportverlauf konnte der Vormarsch am 
18. Oktober aus der Linie Lokeren—Lessines angetreten werden. Als Aus- 
ladeorte waren bestimmt für das XXII. Reservekorps Termonde—Alost— 
Brüssel, für das XXIII. Reservekorps Denderleeuw—Brüssel, für das 
XXVI. Reservekorps Grammont—Cnghien, für das XXVII. Reserve- 
korps Leuze—Ath. 
In einer bereits am 12.Oktober stattgehabten Besprechung mit voraus- 
gesandten Generalstabsoffizieren der Korps hatte der Chef des Generalstabes 
der 4. Armee, Generalmajor Ilse, der Auffassung der Lage seitens des Ober- 
kommandos 4 dahin Ausdruck gegeben, daß der linke Heeresflügel des Feindes 
in Gegend Lille sich dauernd verstärke; in Dünkirchen entstünden neue Be- 
sestigungen. Es sei beabsichtigt, die Armee aus ihrem breiten Aufmarsch- 
räum im Verlauf des Vormarsches nach Norden zusammenzuziehen. Werde 
2) S. 281 f. — 2) 0.283. — 3) Veim Generalkommando des III. Reservekorps 
lies dieser Befehl erst am 14. Oktober, 5° nachmittags, ein. Lootenhulle war bereits 
am Tage zuvor erreicht worden. — 4) S. 279.
	        
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