Volltext: Der Herbst-Feldzug 1914 ; 1. Im Westen bis zum Stellungskrieg, im Osten bis zum Rückzug (5. 1929)

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Die Operationen in Frankreich und Belgien. 
Nachmittags begab sich General v. Falkenhayn nach Brüssel, um münd. 
lich nähere Anordnungen für den Einsatz der bei Antwerpen freiwerdenden 
Kräfte zu treffen. Cs war inzwischen die ersehnte Nachricht von dem Fall 
der gewaltigen Festung eingegangen. General v. Beseler hatte am 9. Oktober 
gemeldet: „Antwerpen besetzt. Alle militärischen Behörden verschwunden. 
Belagerungsarmee anscheinend in voller Auflösung geflohen. Den Resten 
der Abzug nach Westen bei Lokeren verlegt." 
Bereits am 9. Oktober, 8° abends, war General v. Beseler angewiesen 
worden, das III. Reservekorps auf Courtrai heranzuführen. In der am 
Abend des 10. Oktober in Brüssel stattfindenden Besprechung zwischen 
General v. Falkenhayn und den Chefs des Armee-Oberkommandos 4, Gene- 
ralmajor Ilse, des III. Reservekorps, Oberst Kabisch, und des General- 
gouvernements, Generalmajor Freiherrn v. Lttttwitz (Arthur), wurde dann 
der Befehl dahin ergänzt, daß die 4. Crsatz-Division dem General v. Beseler 
unterstellt blieb, während die übrigen dem III. Reservekorps zugeteilten 
Truppen und Formationen des Generalgouvernements unter dessen Befehl 
zurücktraten. Sie sollten in der Linie Selzaete—Gent—Grammont die Aus¬ 
ladungen der 4. Armee decken und später deren Vormarsch folgen. Die 
Verwendung der schweren und schwersten Artillerie blieb zunächst vor- 
behalten. 
Am Abend des 10. Oktober Hatte General v. Falkenhayn alle Anord- 
nungen für den großen Angriff im Westen getroffen. Das nächste Ziel, das 
unter staffelweisem Einsatz der anrückenden Reserven erreicht werden sollte, 
war das Höhengelände zwischen Calais und Souchez. 
Die am 9. und 10. Oktober getroffenen Maßnahmen konnten sich erst 
in einigen Tagen auswirken. Die im Verlauf der beiden nächsten Tage 
eintreffenden Nachrichten führten indes zu einer wesentlichen Änderung in 
den operativen Absichten. Die Lage auf dem rechten Heeresflügel hatte bis 
zum 12.Oktober abends eine Entwicklung genommen, die den Erwartungen 
der Obersten Heeresleitung nicht entsprach. 
Auch die Verhältnisse beim Feinde lagen anders, als man noch am 
10. Oktober angenommen hatte. Die bis zum Morgen des 13. Oktober 
einlaufenden Nachrichten ließen auf eine Zusammenballung starker Kräfte 
im Räume Dünkirchen—La Vassee schließen. Vor der 1. Armee war die 
Ablösung der Engländer anscheinend in vollem Gange. Vor der Heeres- 
kavallerie, zwischen Meteren und La Bassee, verstärkte sich der Widerstand 
rasch. Cs stand dort jetzt nicht nur englische und französische Kavallerie, 
sondern auch bereits Infanterie. In St. Omer hatten Flieger Ausladungen 
festgestellt. Die Truppen kamen anscheinend von Calais. Aufgefundene 
Privatbriefe ließen auf Landungen von Engländern und Franzosen hier und
	        
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